Bis heute gibt es deutlich mehr Männer als Frauen in Führungspositionen. Der Unmut darüber ist alt. Schon vor 230 Jahren, vor fast einem Vierteljahrtausend, regte sich die französische Schriftstellerin und Feministin Olympe de Gouges darüber auf, dass sich an den Spitzen von Büros, Unternehmen und Armeen kaum Frauen finden. Ein Vortrag von Viktoria Frysak.
Man kann es frustrierend finden, wie aktuell die Forderungen von Olympe de Gouges heute sind. Die Gleichberechtigung, für die sie sich einsetzte, haben wir noch nicht erreicht.
"Sind die Männer alle unentbehrlich? Ah! Wie viele Frauen gibt es nicht, die quer durch ihre Unwissenheit die Angelegenheiten besser lenken als die dummen Männer, die sich oft an der Spitze eines Büros, eines Unternehmens, der Armee oder der Anwaltschaft befinden."
Olympe de Gouges kämpfte nicht nur für die Rechte von Frauen, sondern auch für die Abschaffung der Sklaverei und für eine humane Reform des Strafrechts.
"Die Frau hat das Recht, auf das Schafott zu steigen; sie muss gleichermaßen das Recht haben, ein Podium zu besteigen."
Ihre Kindheit und die Umstände ihrer Abstammung haben Olympe de Gouges geprägt und ihr politisches Engagement tief beeinflusst. Ihr biologischer Vater war ein Landadeliger, der die Vaterschaft nicht anerkannte. Ihre Mutter war Wäscherin und mit einem Metzger verheiratet.
Wie Olympe de Gouges zu ihren Überzeugungen gelangte
Viktoria Frysak ist Philosophin, Leben und Werk von Olympe de Gouges gehören zu ihren Forschungsschwerpunkten. In ihrem Vortrag erzählt sie, wie Olympe de Gouges zu ihren politischen Überzeugungen gelangte und lässt sie dabei in Form von Zitaten und Textausschnitten auch immer wieder selbst zu Wort kommen.
Viktoria Frysaks Vortrag hat den Titel "Femme, réveille-toi! Frau, erwache! Olympe de Gouges – humanistische Schriftstellerin & feministische Aufklärerin". Sie hat ihren Vortrag am 8. März 2021 online gehalten im Rahmen der Veranstaltungsreihe "Frauenmärz 2021". Organisiert haben diese Reihe die Evangelische Akademie im Rheinland in Kooperation mit dem Evangelischen Forum Bonn, der Evangelischen Frauenhilfe im Rheinland und dem Katholischen Erwachsenenbildungswerk Bonn.