Es ist warm, feucht-fröhlich und es wird getanzt, gelacht, geniest, geknutscht: Das Oktoberfest bietet den perfekten Nährboden für Viren und Bakterien.
Jedes Jahr beginnt die Grippewelle im Münchener Raum eher als in anderen Regionen Deutschlands. Grund dafür sind über fünf Millionen Menschen, die zum Oktoberfest strömen und dort Grippeviren und andere Erreger in brechend vollen Bierzelten austauschen.
"Wer Bier und Schnäpse trinkt, bei dem stellen sich die Gefäße weit. Und wenn wir vor das Zelt in die Kälte gehen, ziehen sie sich wieder zusammen - dadurch sind die Schleimhäute nicht so effektiv in der Abwehr."
Alkohol fließt im Übermaß, wir powern uns beim Tanzen und exzessiven Feiern aus und das feucht-kalte Herbstwetter trägt seinen Teil noch dazu bei. Ist das Immunsystem erst mal geschwächt, kann sich unser Körper nicht mehr effektiv gegen die Krankheitserreger wehren, die im Bierzelt in Umlauf sind.
"Die Grippeviren lauern und warten ja nur drauf, dass es losgeht. Und tatsächlich ist es so: Mehrere Wochen bevor Deutschland daniederliegt, hat es München schon erwischt."
Es ist gar nicht so schlimm, wenn wir zum Bierkrug des erkälteten Nachbarn greifen und daraus trinken, sagt Notfallmediziner Johannes Wimmer. Die Viren werden mit dem Bier zusammen in den Magen hinuntergespült.
Viren gelangen von der Hand an die Nase
Viel ansteckender ist es dagegen, wenn wir beispielsweise etwas berühren, das mit Grippeviren infiziert ist - zum Beispiel eine Türklinke oder einen Maßkrug - und uns dann an oder sogar in die Nase fassen. So kommen die Viren nämlich direkt mit unseren Schleimhäuten in Berührung. Und das macht es viel wahrscheinlicher, dass wir uns eine Grippe einfangen.
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