In Leipzig gibt es viele selbst organisierte Gruppen. Egal ob Fahrräder reparieren, stricken, gärtnern oder Gitarre spielen - das Interesse am gemeinsamen Lernen ist groß. Auch politische Themen stehen auf dem Plan.
Hannes Raßmann ist Student und Teil der "Autodidaktischen Initiative Leipzig". Anstatt alleine über Bücher gebeugt in der Bibliothek lernt er lieber in der Gruppe. Da wird nicht einfach Stoff gepaukt, sondern darüber geredet und diskutiert. Ganz ohne Lehrplan und Professoren.
"Das ist aus einem Bedürfnis heraus entstanden, sich mit den Themen zu beschäftigen, die an klassischen Bildungsinstitutionen unterbeleuchtet werden."
Auf 80 Quadratmetern Fläche hat die Initiative in einem leerstehenden Gründerzeithaus einen Laden saniert und als Lernwohnzimmer eingerichtet. Zu den regulären Öffnungszeiten kann sich jeder, der will, dort Niederlassen und lernen oder recherchieren. Außerhalb der Öffnungszeiten werden Arbeitsgruppen, Projekte und Aktionen angeboten. Zum Beispiel Filmvorführungen, Workshops oder Seminare.
Die Idee ist es, sich gegenseitig zu inspirieren und ins Gespräch zu kommen. Dieser Austausch soll dafür sorgen, nicht einfach nur stumpf zu pauken, sondern Erlerntes auch anwenden zu können. Oder auch mal gegen eine anderslautende Theorie abzugleichen.
"Der Vorteil ist ein sehr dichtes Miteinander an Diskussion, was man an der Uni oft nicht hat."