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In unserer Serie "Ohne Müll" hat sich Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Kerstin Ruskowski am müllfreien Leben versucht. Ab 03.09.2018 immer Montags in der Sendung "Ab 21" ab 21 Uhr, sowie als Podcast und als Video in unserem Youtube-Channel.

Plastik verschmutzt unsere Strände, es treibt durch die Meere, es tötet Fische und Seevögel – im Jahr 2018 dürfte allen klar sein: Wir haben ein Müllproblem. Die Industrie ist gefragt, die Politik ist gefragt, aber vor allem ist jede Einzelne von uns gefragt: mehr wiederverwerten, weniger Plastikverpackungen, kurz innehalten, bevor wir das zehnte Paar Jeans oder das zwanzigste Paar Schuhe kaufen. Einen Schritt weiter geht die Zero-Waste-Bewegung. Ihre Anhänger versuchen, Plastik ganz aus ihrem Leben zu verbannen. Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Kerstin Ruskowski hat sich am müllfreien Leben versucht. 

Hallo Kerstin – lass uns ein bisschen über Müll reden. Gab es das eine Ereignis in Deinem Leben, nachdem Du gesagt hast: Ab heute achte ich darauf, Müll zu vermeiden? Oder war das ein schleichender Prozess?

Ich hab irgendwann gemerkt, dass ich es ziemlichen Quatsch finde, jeden Tag Geld für abgefülltes Wasser auszugeben – und auch, dass dabei ganz schön viel Müll anfällt. Also habe ich mir eine Wasserflasche aus Edelstahl gekauft und angefangen, nur noch Leitungswasser zu trinken. Danach war das eher so ein schleichender Prozess, würde ich sagen. Dass ich nach und nach bei immer mehr Sachen dachte: Warum ist das so verpackt? Und: Geht das nicht auch mit weniger oder ganz ohne Verpackung?

Was war Deine größte Müllsünde, bevor Du Dich mit Zero Waste beschäftigt hast?

Duschgel! Ich benutze jetzt nur noch Seife. Generell hab ich im Bad inzwischen ganz schön viele Produkte und damit auch Verpackungsmüll eingepart. Und: Ich bin oft Klamotten einkaufen gegangen, weil ich Lust auf was Neues hatte. Das mache ich jetzt seltener oder zumindest denke ich mehr darüber nach, ob ich wirklich was Neues brauche.

Wo können wir am meisten Müll sparen?

Im Bad und in der Küche. Ich hab festgestellt, dass ich viele Kosmetikprodukte gar nicht brauche – und nur habe, weil die Produkte clever beworben werden. Und bei Lebensmitteln kann man viel Verpackung sparen, wenn man Obst und Gemüse unverpackt kauft und viel selber kocht und backt.

Ein großes Thema bei der Zero-Waste-Bewegung ist das Recycling: Viele denken dabei wahrscheinlich an den Grünen Punkt und die städtische Müllabfuhr. Wie können wir schon im Alltag Dinge wiederverwerten?  

Die wichtigste Zero-Waste-Regel ist: Benutze möglichst viele Dinge mehrfach. Das fängt bei vielleicht ganz selbstverständlichen Dingen an, wie zum Beispiel Tellern, Besteck und Kaffeetassen, und geht über Wattepads aus Stoff und Putzlappen bis hin zu Stoffbinden und Menstruationstassen.

Welches Produkt kaufen wir ständig, obwohl wir es ganz leicht selber herstellen könnten? 

Das ist bei jedem natürlich individuell ein bisschen unterschiedlich. Aber Putzlappen zum Beispiel kaufen viele – und benutzen sie vielleicht auch nur ein Mal. Dabei kann man alte, ausrangierte Klamotten auch als Putzlappen benutzen. 

Bei welchem Produkt bist Du beim Thema Zero Waste an Deine Grenzen gekommen?

Bei meiner Zahnbürste. Ich hab mal so eine aus Bambusholz ausprobiert, bei der man auch die Borsten kompostieren kann. Aber ich kam damit nicht so gut klar. Und deswegen habe ich da einen Kompromiss gemacht und benutze ganz bewusst weiterhin meine elektrische Zahnbürste mit den Aufsätzen aus Plastik, die man nicht kompostieren kann.

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