Kerzen spenden Helligkeit, Wärme und für viele ein wohliges Gefühl. Ökologisch unbedenklich sind normale Kerzen jedoch nicht. Wir erklären, wo die Probleme liegen und welche Alternativen es gibt.
Teelichter und Kerzen gehören für viele Menschen einfach zum Winter. Ökologisch einwandfrei sind die Standardkerzen aus Paraffin und Stearin allerdings nicht. "Paraffin ist ein Nebenprodukt aus der Erdölindustrie, ein Abfallprodukt", erklärt Deutschlandfunknova-Reporterin Anna Kohn. Unterm Strich seien eben auch Kerzen wegen ihres CO2-Ausstoßes im weiteren Sinne nicht gut für das Klima.
Anders als Paraffin wird Stearin aus pflanzlichen oder tierischen Ölen hergestellt. Stearin wird häufig aus Palmöl gewonnen, ein bekanntermaßen problematischer Rohstoff, weil für den Anbau der Ölpalmen mancherorts große Regenwaldflächen abgeholzt werden.
"Die meisten problematischen Stoffe kommen durch Farbe, Lacke und Düfte in die Kerzen."
Eine andere Frage ist, welche Schadstoffe beim Verbrennen der Kerzen freigesetzt werden. Bei Produkten mit dem RAL-Siegel haben Konsumierende immerhin eine gewisse Sicherheit, dass bei der Zusammensetzung Mindeststandards eingehalten werden.
Professor Tunga Salthammer ist Experte für Innenraumchemie am Fraunhofer-Institut, er weiß, dass vier Kerzen noch ungefährlich für Menschen im Innenraum sind. Bei 10-20 Kerzen über mehrere Stunden brennend, rät er aber zur Vorsicht. Das könnte gesundheitsschädlich werden.
Kerzen mit Siegel
Rund 70 Prozent der in Deutschland angebotenen Kerzen tragen es, sagt Anna Kohn. Das RAL-Siegel wiederum gilt als Grundlage der europäischen Kerzennorm EN 15426. Abseits vom Industriestandard nennt Anna Kohn drei ökologisch verträglichere Alternativen möglichst aus lokaler Produktion :
Abseits vom Industriestandard nennt Anna Kohn drei ökologisch verträglichere Alternativen möglichst aus lokaler Produktion:
- Bienenwachs
- Sojawachs
- Rapswachs
Teilweise werden allerdings auch diese Wachse oder die Rohstoffe für ihre Herstellung importiert. Bienenwachs kommt gelegentlich aus China und Soja aus den USA.
Teure Alternativen
Bei diesen Wachsarten auf Grundlage nachwachsender Rohstoffe gehören also Überlegungen zur Herkunft ebenso dazu, wie eine gut gefüllte Haushaltskasse. Denn diese Alternativen sind eher auf dem Weihnachtsmarkt und in Spezialgeschäften erhältlich und dementsprechend teuer.
"Kerzen aus Rapswachs sind echt noch ein teures Nischenprodukt, keine flächendeckende Alternative, genau wie die aus Bienenwachs eben auch."