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The Ocean Cleanup sollte voriges Jahr den Plastikmüll aus dem Meer sammeln - und ist gescheitert. Nun gibt es eine neue Version des Müllfischers und einen zweiten Versuch.

Der Niederländer Boyan Slat hat sich The Ocean Cleanup ausgedacht. Es war durchaus ein ehrgeiziges Projekt: Mit einem schwimmenden Meeres-Rechen wollte er den Plastikmüll aus dem Meer fischen. Ein riesiges U mit Unterwassernetz, das über den Ozean gleitet. Ausgesucht hatte sich Slat für den Praxistest den größten bekannten Müllstrudel der Welt: den Great Pacific Garbage Patch zwischen Kalifornien und Hawaii.

Keine drei Monate lang hat dieser Test funktioniert, dann brach vom 600 Meter langen Ocean Cleanup ein großes Teil ab. Das war das vorläufige Ende des Projekts.

Eine zweite, bessere Version von Ocean Cleanup

Die zweite Version soll nun die Kinderkrankheiten ausbessern: Im Wesentlichen sind bei der neuen Variante zwei Dinge anders:

  1. Das System ist kleiner und leichter gebaut. Das heißt, es gibt auch weniger Elektronik. So kann das Unterwassernetz einfach an den schwimmenden Armen befestigt statt fest verschweißt werden.
  2. Der neue Ocean Cleanup ist modular aufgebaut. So ist er kleinteiliger und anpassungsfähiger beim echten Einsatz im Meer.

Aus seinen Fehlern hat das Team um Erfinder Boyan Slat also Konsequenzen gezogen, sagt Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Kerstin Ruskowski: "Sie sind jetzt ein bisschen vorsichtiger, weil sie beim ersten Versuch gelernt haben, dass im echten Einsatz im Meer auch was schief gehen kann."

Boyan Slat ist der Erfinder von Ocean Cleanup.
© dpa
Boyan Slat ist der Erfinder von The Ocean Cleanup

In einem Monat soll Ocean Cleanup wieder in See stechen und den Kampf gegen den Plastikmüll aufs Neue aufnehmen. Das Team gibt sich inzwischen vorsichtig optimistisch. "Also die wirken insgesamt schon so ein bisschen zurückhaltender", sagt Kerstin Ruskowski, "nachdem sie ja beim ersten Mal gelernt haben, dass sie nicht alle Eventualitäten vorhergesehen hatten".

"The Ocean Cleanup kann im besten Fall nur ein Teil der Lösung unseres Plastikproblems sein."
Kerstin Ruskowski, Deutschlandfunk Nova

So spannend die Idee von Boyan Slat ist, es gibt doch auch einige Kritiker. Wissenschaftler vom Alfred-Wegener-Institut etwa fordern, das Plastik besser im Ozean zu lassen, weil beim Rausfischen die Tiere und Organismen gestört werden. Und unsere Reporterin Kerstin Ruskowski sieht The Ocean Cleanup nur als einen kleinen Teil der Lösung unseres Plastikproblems: "Denn es schwimmt eine Menge Plastikmüll weiter unten im Meer - bis hin zum Meeresgrund." Da kommt der Müllfischer gar nicht erst hin.

Shownotes
Plastikmüll im Meer
Die zweite Chance für Ocean Cleanup
vom 05. Juni 2019
Moderator: 
Till Haase
Gesprächspartnerin: 
Kerstin Ruskowski, Deutschlandfunk-Nova-Reporterin