Hersteller bauen ihre Produkte so, dass sie nach einer gewissen Zeit kaputt gehen. Nur ein Gerücht? DRadio-Wissen-Reporter Christoph Sterz hat einen Insider getroffen.
Er kennt die Geheimnisse des geplanten Kaputtgehens: Uwe Müller ist Sanitärinstallateur. Viele Telefonate waren nötig, bis es endlich zu einem Treffen kam. Unser Reporter besuchte den Entwickler in seiner Werkstatt. Seine Erfindung: ein Dichtungsring. Ganz zufällig war Uwe Müller auf eine Spezialform des Rings gestoßen.
"Die habe ich erst mal in ganzen vielen Badezimmern verbaut und an Kollegen verkauft. Dann sind nach zwei Jahren plötzlich alle Ringe kaputt gegangen."
Punktgenau nach zwei Jahren gingen die Ringe kaputt. Die entstandenen Wasserschäden sollte Müller übernehmen. Das hätte ihn ruiniert. Im Internet las er dann aber zum Glück von geplanter Obsoleszenz, dem geplanten Kaputtgehen von Elektrogeräten. Er las auch, dass es sich wahrscheinlich um einen Mythos handelt.
"Ich wusste ja, dass das auf jeden Fall geht mit meinem Dichtungsring. Deswegen sind meine Ringe jetzt in vielen Kaffeevollautomaten drin. Da müssen Sie mal drauf achten.“
Uwe Müllers Werkstatt ist mittlerweile zum Labor geworden. In Geschirrspülern und Waschmaschinen kontrolliert er erfolgreich, ob seine Gummis auch termingerecht nach zwei Jahren zerbröseln und zum Totalschaden führen. Seine Kollegen aus der Kaputtgehbranche haben sich übrigens noch auf ganz andere Ideen spezialisiert: auf Handyakkus.