Neben der abgelaufene Grillsoße und der Milch sollte idealerweise noch eine sehr spezielle Dose in unserem Kühlschrank stehen: die Notfalldose. Das fordern Sanitäter. Sie sagen, die Dose kann Leben retten.
In die Notfalldose gehören alle wichtigen Infos: alte Arztbriefe, Hinweise auf Allergien, Medikamentenpläne, auch Infos, in welcher Schublade die Medikamente liegen und – falls vorhanden – auch Patientenverfügungen und eine Liste mit Kontaktpersonen. Wenn wir als Patient auf dem Boden liegen und nicht mehr ansprechbar oder zu aufgeregt sind, können sich die Sanitäter damit schnell einen Überblick verschaffen.
Sanitäter wissen schneller Bescheid
Die Notfallsanitäter wissen dadurch schnell, ob wir beispielsweise ein gerinnungshemmendes Medikamente nehmen. Sie erfahren auch, was sie nicht tun dürfen, sagt Uwe Janssens von der Deutschen interdisziplinären Vereinigung der Intensiv- und Notfallmediziner. Wenn die Sanitäter in der Notfalldose eine Patientenverfügung finden, in der steht, dass ein Patient in diesem und jenem Fall gar keine lebenserhaltenden Maßnahmen wünscht, dann müssen die Sanitäter im Notfall sagen: Okay, die Hilfe müssen wir jetzt einfach unterlassen.
"Das wäre in der Tat etwas, das neuartig wäre, weil wir häufig genug in Notfallsituationen mit dem Konstrukt des Patientenwillens unsere Schwierigkeiten haben, weil wir solche Informationen nie zur Verfügung haben."
Ungefähr 30 Prozent der Deutschen hätten bereits eine Patientenverfügung, sagt Janssens. Aber in Notfällen seien die oft nicht ausreichend auf die akute Situation anzuwenden. Die Unterlagen, also Medikamentenpläne und Diagnoselisten, kann der Hausarzt aushändigen.
Dass diese Dose ausgerechnet in den Kühlschrank soll, liegt daran, dass jeder einen hat. Die Sanitäter können die Infos auf diese Weise viel schneller finden. Allerdings sollte außen am Kühlschrank auch ein Hinweis auf die Dose kleben.