Unser Trinkwasser könnte bald teurer werden. Der Grund: Zu viel Nitrat im Grundwasser. Wird das Problem nicht anders gelöst, müssen teure Anlagen das Nitrat aus dem Wasser filtern.
Laut einer Studie des Umweltbundesamts ist im deutschen Grundwasser so viel Nitrat, dass die Europäische Union Deutschland deswegen verklagt hat.
Die Studie fasst zusammen, dass in vielen Regionen Deutschlands die Grenzwerte für Nitrat überschritten sind. In 27 Prozent der Grundwasservorkommen sind die Werte zu hoch. Auf Dauer, so die Befürchtung, müssten spezielle Filteranlagen gegen Nitrat her - das ist teuer. Die Kosten für Trinkwasser könnten steigen.
"Das Umweltbundesamt rechnet mit Preis-Steigerungen von 32 bis 45 Prozent und liefert da das Beispiel einer zweiköpfigen Familie mit: Für die wäre das Trinkwasser dann im Jahr 134 Euro teurer."
Je nach Bodenbeschaffenheit kommt jetzt erst das Nitrat der 1970er Jahre im Grundwasser an. Auch wenn Deutschland plötzlich gar nicht mehr düngen würde, würden die Werte in einigen Regionen wohl noch weiter steigen.
Nitrate sind stickstoffhaltige Salze, die Pflanzen zum Wachsen brauchen. Deshalb düngen die Landwirte ihre Nutzpflanzen damit. Sie stecken in der Gülle, aber auch im Mineraldünger, der beim Obst- und Gemüseanbau eingesetzt wird. Vermehrt kommen Nitrate auch aus Biogasanlagen, deren Gärreste mitunter auf den Feldern landen.
Zu viel Nitrat für Pflanzen und Böden
Weil Nitrat sich in unserem Körper leicht in andere Stoffe umwandeln kann, die im Verdacht stehen, krebserregend zu sein, gibt es Grenzwerte, die im Trinkwasser unbedingt eingehalten werden müssen.
Weil Böden und Pflanzen das ganze Nitrat nicht aufnehmen können, landet es in Flüssen und Meeren und sorgt da für starkes Algen-Wachstum. Das wiederum ist schlecht für Fische und andere Meerestiere.