Die Religionswissenschaftlerin Nina Käsehage hat den Salafismus in Deutschland erforscht. Dabei ist sie so tief in die Szene eingetaucht, dass sie sich nicht mehr heraushalten konnte.
Nina Käsehage ist Religionswissenschaftlerin an der Uni in Rostock. Sie hat den Salafismus in Deutschland intensiv erforscht. Für ihre Doktorarbeit hat sie mehr als 100 Prediger und Anhänger interviewt.
Verfassungsschutz: 11.000 Salafisten in Deutschland
Der Verfassungsschutz geht aktuell davon aus, dass es knapp 11.000 Salafisten in Deutschland gibt. Nina Käsehage sagt: Nur die wenigsten von ihnen sind gewaltbereit.
"Salafisten sind keine homogene Gruppe."
Durch ihre Forschung hat sie intensiven Kontakt zu zahlreichen Jugendlichen bekommen, die zunächst zum Islam konvertiert sind und sich dann schnell dem Salafismus zugewandt haben - bis schließlich der Plan entstand, in den Irak oder nach Syrien auszuwandern. Viele Eltern, die die Religionswissenschaftlerin während ihrer Forschungsarbeit kennengelernt hat, haben sich daraufhin mit der Bitte um Hilfe an sie gewandt.
"Dieser Beschleunigungsfaktor in der salafistischen Szene kann dich das Leben kosten."
In Eine Stunde Talk erzählt Nina Käsehage, welche Facetten der Salafismus in Deutschland hat, wie sie den Zugang zur Szene gefunden hat, und wie sie mit der Kritik an ihrer Arbeit umgeht.
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