Wer in Schweden künftig ein Elektroauto oder einen Hybrid kauft, erhält eine Bonusprämie. Und wer sich Auto mit hohem CO2-Ausstoß zulegt? Der muss mehr Steuern zahlen.
Es ist eine einfache Rechnung: Die Schweden haben ein neues Steuermodell für Autos etabliert. Wer sich einen Wagen mit geringem oder gar keinem C02-Ausstoß zulegt, bekommt eine Bonusprämie von 60.000 Kronen, das sind umgerechnet 6000 Euro.
Das Geld dafür holt sich der Staat bei den Autobesitzern, die ein Auto mit hohem CO2-Ausstoß fahren. Die meisten Schweden finden diese Regelung gut und sind bereit, mehr Steuern zu zahlen, berichtet unser Korrespondent Carsten Schmiester.
"Grundsätzlich sind die Schweden a) grün und b) der Meinung, dass der Staat immer das Richtige macht."
Als Rechenbeispiel: Wer bisher für seinen großen Benziner oder Diesel, der viel C02 produziert, umgerechnet 180 Euro im Jahr bezahlt hat, wird die nächsten drei Jahre lang 800 Euro bezahlen. Erst im vierten Jahr wird wieder der Steuerbetrag in der ursprünglichen Höhe fällig. Der Fahrer eines Elektroautos - das überhaupt kein CO2 ausstößt - kann sich dann über 6000 Euro Prämie freuen.
"Wenn man mit den Leuten so spricht, die haben ein großes Verständnis dafür. Die sagen 'na klar, wir wollen die Umwelt ja nicht verschmutzen. Und sie sind auch bereit, in gewissem Umfang dafür Geld auf den Tisch zu legen'."
Seit Längerem gibt es in schwedischen Städten den Trend, dass sich die Zahl der Autos verringert - - insbesondere der reinen Benziner und Diesel.
In Schweden werden mehr Hybridautos gekauft, also Autos mit Batterie und Benzinantrieb und auch mehr Elektroautos. Aber nicht ganz so viel, wie in Norwegen, da gehen die Zahl etwas steiler in die Höhe.
Carsharing und Citymaut
In den Städten Malmö, Göteborg und Stockholm sind Carsharing-Angebote sehr beliebt, das kann die Zahl der privaten Pkw weiter reduzieren.
Zudem gibt es Trängselskatt - eine Citymaut - die außerdem dafür sorgt, dass weniger Menschen mit ihren Autos in die Städte fahren.
Gutes Nahverkehrssystem entlastet Verkehr
Auch der Verkehr in den Innenstädten nimmt ab, weil die schwedische Regierung es geschafft hat, "einen vernünftigen Nahverkehr aufzubauen", erklärt Carsten Schmiester, der selbst in Stockholm auch nur selten mit dem Auto fährt.
Kurz bevor die neue Steuerregelung in Kraft getreten ist, sind die Verkaufszahlen von großen Autos mit hohem CO2-Ausstoß noch einmal um Dreiviertel angestiegen, aber die Zahlen sind inzwischen wieder runtergegangen, erklärt unser Korrespondent aus Stockholm.