Klimawandel, Krankheiten, Katastrophen: Will die Spezies Mensch überleben, müssen wir irgendwann die Erde verlassen, warnt der Physiker Stephen Hawking. Nur: Wohin sollen wir? Wir haben uns umgeschaut, welche Planeten infrage kommen.

Gut, gehen wir also davon aus, dass Stephen Hawking recht hat und wir unseren Planeten Erde verlassen müssen. Quasi vor unserer Haustür gibt es in unserem Sonnensystem ja einige Planeten. Unser Reporter Christian Schmitt hat sich die mal genauer angeguckt.

Der Merkur

"Ne Leute, da geht gar nix. Viel zu klein für alle Menschen. Und die, die es auf den Miniplaneten schaffe, die würden eh alle sterben", sagt Christian. 200 bis 400 Grad Celsius am Tag sind einfach viel zu warm. Und auch für unseren Biorhythmus wäre der Merkur kein guter Planet:

"Ein Tagesrhythmus kann sehr nützlich sein, um sich beispielsweise in der Hitze der Sonne nicht dauerhaft aufzuheizen."
Michael Büker, Astrophysiker und Wissenschaftsjournalist

Und das könnte auf dem Merkur durchaus passieren, denn dort hat ein Tag 1408 Stunden. Der Merkur fällt also raus. Ab zum nächsten Planeten.

Der Jupiter

Ein Jahr dauert dort nur 11 Tage und alle 10 Stunden geht die Sonne auf. Ist es auf dem Merkur tagsüber viel zu heiß, ist es auf dem Jupiter mit einer Durchschnittstemperatur von minus 150 Grad Celsius einfach viel zu kalt. Dazu kommt: "Der Jupiter hat gar keinen festen Boden, sondern ist mehr so ein Gasdings", so Christian.

Die Venus

Es gibt ja Menschen, die lieben Wetter. Und davon hat die Venus einiges zu bieten: "Auf der Venus haben wir eine dichte Wolkendecke, die den Planeten dauerhaft umschließt. Und auf der Oberfläche ist es 400 Grad heiß", sagt der Wissenschaftsjournalist Michael Büker. Immerhin würden wir dort aber nichts von der Schwefelsäure merken, die es in den oberen Schichten der Atmosphäre regnet und verdampft, bevor sie die Venusoberfläche erreicht. 

"Der Planet Venus ist ungefähr genauso groß wie die Erde, hat aber keine Ozeane. Da hätten wir ungefähr dreimal so viel Platz wie auf unserem Planeten Erde, wenn die tödliche Atmosphäre nicht wäre."
Michael Büker, Astrophysiker und Wissenschaftsjournalist

Viel Platz, aber kein Wasser und Säureregen: Damit scheidet die Venus also auch aus. Na dann, ab zum nächsten Planeten.

Der Mars

"Hab ich im Fernsehen gesehen, geht", sagt Christian. Nur, Sauerstoff müssen wir selber mitbringen, oder aus ein paar vorhandenen Wassertropfen gewinnen. Dafür ist es auf dem Mars mit 25 Grad Celsius angenehm warm. Nachts müssen wir uns allerdings sehr warm einpacken: Minus 120 Grad sind schon sehr unangenehm. Problematisch ist auch der nicht vorhandene Strahlenschutz, sagt Michael Böker:

"Der Mars hat kein Magnetfeld so wie die Erde. Das heißt, dass wir vor Strahlung, die aus der Sonne kommt, und die unser Erbgut verändern kann, viel weniger geschützt wären."
Michael Büker, Astrophysiker und Wissenschaftsjournalist

Deshalb, so Büker, gehen die Pläne für eine dauerhafte Besiedlung des Mars zurzeit davon aus, dass wir zunächst eine Weile unter Tage leben müssten und das Erdreich als Schutz vor der Strahlung nutzen.

Mars in realistischer Reichweite

Unter zwei Jahre Flugzeit zum Mars - in kosmischen Dimensionen ist das ein Kurztrip. Dort gibt es zumindest eine realistische Chance, dass wir nicht sofort implodieren, explodieren, zu Eisklötzen erstarren, oder von Säureregen durchlöchert werden, so Christian. Wir hätten sogar die Chance auf eine gehörige Portion Trampolinspaß:

"Man geht davon aus, dass die Schwerkraft ein Drittel so stark wäre wie auf der Erde. Da könnte man schon ordentlich rumspringen."
Michael Büker, Astrophysiker und Wissenschaftsjournalist

Wenn wir erst mal einige Generationen auf dem Mars leben, so der Astrophysiker Büker, gäbe es außerdem die amüsante Aussicht, dass wir viel größer wachsen würden, um uns an die schwächere Schwerkraft anzupassen.

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Shownotes
Neue Planeten besiedeln
Wir sind dann mal weg
vom 21. Juni 2017
Autor: 
Christian Schmitt