Es ist einer der häufigsten Gründe, um in eine neue Stadt zu ziehen: ein neuer Job. Was müssen wir beachten, wenn wir irgendwo neu anfangen? Wie kommen wir gut rüber, wie finden wir uns im Kolleginnenkreis ein?
Dieser Artikel ist Teil unserer Serie "Neu in der Stadt". Alle sieben Folgen findet ihr hier.
Der erste Tag im neuen Job ist aufregend. Jetzt gilt es, einen guten Eindruck zu hinterlassen – oder zumindest nicht negativ aufzufallen. Und dabei ist sehr hilfreich, zuzuhören, rät der Diplom-Psychologe und Jobcoach Josef Albers.
Also erst einmal die neuen Kolleginnen sprechen lassen und alles auf euch wirken lassen. Kurz: Lieber ein bisschen dezent auftreten. Auch Kuchen müsst ihr nicht gleich am ersten Tag auffahren. Josef Albers empfiehlt, auch mit dieser netten Geste einige Arbeitstage zu warten.
"Niemand erwartet, dass wir am ersten Tag volle Leistung bringen."
Schwierig kann auch die Frage nach dem richtigen Kleidungsstil sein. Ein Tipp: Schon beim Vorstellungsgespräch die Augen offen haben, wie die Kolleginnen herumlaufen. Es ist aber auch kein Problem, vorab in einem Telefonat nach einem Dresscode zu fragen. Und wenn ihr euch trotz aller Recherchen vor dem ersten Arbeitstag immer noch unsicher seid, gilt die Regel: im Zweifel lieber ein bisschen overdressed als andersherum.
Wenn der erste Arbeitstag erst einmal gemeistert ist, rät der Karrierecoach, in den ersten Wochen eure Kompetenzen zu beweisen. Und dabei ist es hilfreich, wenn ihr die Aufgaben verstanden habt, die euch gestellt werden. Wer hier unsicher ist: Am besten noch einmal nachfragen, rät Josef Albers.
Nur mitmachen, wenn man Bock drauf hat
Kompliziert ist auch das soziale Gefüge in Unternehmen: Wenn es um das Bierchen nach Feierabend oder die Fußballmannschaft der Kollegen geht, solltet ihr am besten warten, bis euch jemand einlädt.
Ganz wichtig beim vermeintlichen Spaß nach der Arbeit: Wenn ihr keine Freude am Fußball habt, solltet ihr lieber zu Hause auf dem Sofa bleiben, als vor den Kollegen den Messi zu geben.
Feedback einfordern
Wer auch nach ein paar Monaten das Gefühl hat, die Kollegen machen einen Bogen um mich – sucht das Gespräch mit der Vorgesetzten oder der Kollegin, die euch anlernt. Meist klärt sich so etwas aber von selbst, hat der Karrierecoach festgestellt.
Für viel wichtiger hält er die Zeit, wenn langsam das Ende der Probezeit naht: Wer sich dann immer noch im Unklaren ist, wo er im Unternehmen steht, sollte dringend die Initiative ergreifen, sagt Josef Albers. Also aktiv Feedback einfordern.
Bei all dem hilft, auch im Büro eine Frage zu stellen, die in vielen Lebenssituationen hilft: Was will ich hier eigentlich? Am besten, bevor ihr eure neue Stelle antretet. Selbst, wenn ihr froh seid, nach dem Studium überhaupt einen Job ergattert zu haben. Auch dann rät der Karrierecoach: Den gesunden Menschenverstand einschalten. Und wenn euch etwas seltsam vorkommt – einfach ansprechen. Am besten, nachdem ihr noch einmal eine Nacht darüber geschlafen habt.
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