Lourdes ist "Juicerin". Tagsüber arbeitet sie in ihrem Waschsalon. Abends geht sie ihrem Nebenjob nach: E-Scooter einsammeln und die Akkus aufladen - für drei Euro pro Stück.
Seit einigen Tagen sind sie bei uns in Deutschland auf den Straßen unterwegs: E-Scooter. Wir können sie ausleihen, fahren und wieder abstellen. Damit der E-Roller auch am nächsten Morgen wieder fahrbereit ist, muss in der Nacht der Akku aufgeladen werden. Um diesen Job kümmern sich sogenannte "Juicer".
In Madrid, wo die E-Roller schon seit längerer Zeit Verkehrsmittel sind, arbeiten rund 400 Juicer. Die meisten der Juicer machen ihren Job nebenberuflich. So wie Lourdes: Die 31-Jährige hat einen Waschsalon eröffnet. Als Juicerin verdient sie sich etwas dazu.
"Sie fährt mit ihrem Peugot los. Eine App zeigt ihr genau an, wo die meisten E-Scooter abgestellt sind. Die sammelt sie dann ein."
Zwei oder drei mal die Woche macht sie den Job. Eine App zeigt ihr an, wo die E-Scooter stehen, die sie einsammeln kann. Maximal zwölf Stück passen in ihr Auto. Sie bringt sie dann in ihren Waschsalon und lädt dort die Akkus auf. Am nächsten Morgen verteilt sie die Roller wieder in der Stadt.
Pro Scooter bekommt Lourdes in Madrid rund drei Euro. Dabei ist "voll aufladen Pflicht", sagt sie. "Wenn die App meldet: 'Der Akku ist zu weniger als 95 Prozent geladen', zahlt dir die Firma nicht drei Euro, sondern nur 2,50 Euro. Das musst man dann akzeptieren." Für immer will Lourdes den Job nicht machen, für eine gewisse Zeit macht es ihr aber Spaß.
"Reich werden kann man als Juicer nicht, würde ich sagen."
Übrigens komme es auch vor, dass unter den Juicern ein Konkurrenzkampf um die Roller ausbricht, nämlich dann, wenn zwei Leute zum selben Roller fahren, um ihn abzuholen. Darum kann man über die App die Roller als Juicer inzwischen eine halbe Stunde vorab reservieren.
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