Nach einer langen Zeit ohne Termine sind viele von uns dauernd müde und ziemlich vergesslich. In dieser Ab 21-Folge erklärt ein Neurowissenschaftler, warum unser Hirn jetzt schon mit Kleinigkeiten überfordert ist. Außerdem erzählen Jana und Anna, wie es ihnen mit dem sogenannten Pandemie-Hirn ergeht und was sie dagegen unternehmen.
Studium, diverse Nebenjobs und immer wieder ein neues Hobby. Vor der Pandemie bekam das Gehirn von Anna jeder Menge Input. Doch irgendwann sah jeder Tag gleich aus und diese fehlende Abwechslung im Alltag machte auch etwas mit ihrem Hirn, erinnert sie sich. "Mir fehlte absolut die Inspiration von außen. Das gibt mir normal ziemlich viel für meine Kleinprojekte, wie etwa in meinen Blog zu schreiben oder zu fotografieren", sagt Anna. Um das auszugleichen schuf sich die Studentin deshalb irgendwann selbst eine Möglichkeit ihr Hirn in Bewegung zu halten.
Was wir gegen den geistigen Nebel im Gehirn tun können
Dass es unserem Gehirn nach 18 Monaten Pandemie immer schwerer falle zu sortieren, was wichtig und was unwichtig ist, bestätigt auch der Neurowissenschaftler Henning Beck. Das sei eine normale Reaktion auf die isolierte Umgebung und den fehlenden Input. Im Podcast gibt Henning Beck Tipps, wie wir unser Corona-Hirn jetzt wieder auf Vordermann bringen können.
"Uns fehlt eine Ankerstation für die vielen Infos, die auf uns einprasseln. Dadurch läuft alles durcheinander und das fühlt sich dann an, als hättest du Nebel im Kopf."
Vergesslich, abgelenkt, müde: So reagiert unser Kopf
Auch Jana kennt das Gefühl. Sie kann sich im Homeoffice schlechter konzentrieren und ist sehr schnell abgelenkt. "Das Sofa ist immer in Reichweite. Da muss ich mich irgendwie motivieren, dass ich noch diese eine Aufgabe erledige und dann erst aufs Sofa gehe", sagt sie. Um ihr Gehirn auch zu Hause zur Konzentration zwingen zu können, hat sich Jana mit Musik beholfen.
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Hirn-Fakten:
- Einsamkeit hat eine direkte Auswirkung auf unser Gehirn. Das fanden kanadische Forschende kürzlich heraus. Einsame Menschen nutzen aufgrund des Mangels von sozialen Kontakten und Erfahrungen demnach besonders intensiv ihre Vorstellungskraft. Damit schwelgen sie beispielsweise in alten Erinnerungen oder entwickeln hoffnungsvolle Zukunftsgedanken.
- Menschen, die ihr Leben lang "kognitiv anregende Aktivitäten" ausüben, haben Forschenden der University of California in Berkley zufolge ein geringeres Risiko
an Alzheimer zu erkranken. - Bei der Allensbacher Markt- und Werbeträgeranalyse im Jahr 2020 gaben rund 41 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahren an, dass sie es für wichtig und erstrebenswert halten, immer Neues zu lernen.
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