Raphael Fellmer ist Mitbegründer von Foodsharing und Initiator von SirPlus. Sein Start-up will Lebensmittel, die im Handel weggeworfen werden müssen, retten. Zusammengestellt in Boxen liefert er die Lebensmittel nach Hause.
Das Start up will einerseits in Berlin einen Laden eröffnen, wo weggeworfene Lebensmittel gekauft werden können. Andererseits können Kunden bei ihm Boxen abonnieren, die dann gefüllt mit weggeworfenen Lebensmittel nach Hause geliefert werden.
In der "Retterbox" - ungefähr so groß wie eine Gemüsekiste vom Bauern - befindet sich dann unter anderem regionales, saisonales Gemüse. Eben das, was der Landwirt auf dem Markt oder im Handel nicht mehr verkaufen konnte. Oder auch Überschüsse, die der Handel oder Logistiker nicht mehr in Umlauf bringen konnten wie Konserven, Süßigkeiten oder haltbare Lebensmittel oder Frischware.
Bequem Lebensmittel retten
SirPlus wird dann gezielt Landwirte und den Handel nach überschüssigen Lebensmitteln abfragen. Konkurrenz zu den Tafel oder dem Foodsharing wird nicht entstehen. Ganz im Gegenteil sind die Tafeln Partner von SirPlus. "Es gibt tausende Gründe, warum Lebensmittel entlang der Wertschöpfungskette leider entsorgt werden. Und die bringen wir wieder zurück in den Kreislauf", sagt Raphael.
"In Deutschland gibt es über 20 Millionen Tonnen an Lebensmitteln, die jedes Jahr verschwendet werden. Das ist ein LKW pro Minute."
Die weggeworfenen Lebensmittel kommen zunächst in den Berliner Laden. Davon gibt SirPlus ein Fünftel umsonst an gemeinnützige Organisationen ab. Parallel baut SirPlus einen digitalen Marktplatz auf. Beispielsweise kann ein LKW-Fahrer, der im Stau stecken bleibt und seine Ware nicht mehr pünktlich liefern kann, kann diese über die Plattform anbieten. Diese Plattform wird Tafeln und anderen Organisationen kostenlos zur Verfügung gestellt, sagt Raphael.
"Wir wollen das Lebensmittelretten Mainstream machen und die Wertschätzung für alle Lebensmittel, egal welche Form, Farbe, Größe, wieder nach vorne bringen."
Der Service von SirPlus: Die weggeworfenen Lebensmittel werden zu den Kunden nach Hause gebracht. Per Crowdfunding können potentielle Kunden jetzt schon eine Lebensmittelbox für 25 Euro vorbestellen. Kunden können auch angeben, ob die Zusammenstellung eher vegan oder vegetarisch sein soll. "In der Box sind Lebensmittel drin im Wert von 30, 35 Euro. Eben alles Dinge, die normalerweise weggeschmissen werden, aber die natürlich noch haltbar und genießbar sind."