Immer häufiger werden Politiker in Deutschland angegriffen. Die Lage ist auch in Sachsen angespannt, erzählt Grünen-Politiker Thomas Walther. Neben der Europawahl laufen dort die Vorbereitungen für die Kommunalwahl – ebenfalls nicht ohne Zwischenfälle.
Zuletzt wurde die SPD-Politikerin Franziska Giffey tätlich angegriffen. Das ist nur einer von vielen Übergriffen auf Politikerinnen und Politiker. Solche Vorfälle häufen sich und es trifft vor allem Mitglieder der SPD und der Grünen. Wir haben mit dem Grünen-Politiker Thomas Walther gesprochen. Und er erzählt über die Arbeit seiner Partei im aktuellen Wahlkampf im Erzgebirge. Das liegt in Ost-Sachsen. Eine Region, die als sehr konservativ gilt. Der Angriff auf den SPD-Politiker Matthias Ecke in Dresden hat Walther nachdenklich gemacht.
"Also man ist dann doch nicht mehr ganz so befreit, wenn man auf die Straße geht und seine Plakate aufhängt oder auch wenn man am Stand steht. Man schaut sich vielleicht ein Mal mehr um."
Für Thomas Walther steht aber fest, die politische Arbeit muss weitergehen und er will sich von solchen Vorfällen nicht einschüchtern lassen. Auch wenn es schon Berichte über Beleidigungen gegenüber Wahlhelfenden beim Plakatieren gab. Er selbst hat bislang noch nicht solche negativen Erfahrungen gemacht.
Hass auf Politik
Dass es jetzt vermehrt zu Übergriffen auf Politikerinnen und Politiker kommt, liegt nach Ansicht von Thomas Walther daran, dass Unzufriedenheit mit der Politik vorherrscht. Er spricht aber auch von Kräften, die ganz bewusst Hass auf die Politik schüren. "Zum Einen die AfD, die entsprechende Themen setzt." Ähnlich aktiv seien die Freien Sachsen, so Walther.
Trotzdem will er nicht von einem Ost-Problem sprechen. Seiner Meinung nach tritt das überall auf. Auf der anderen Seite lobt der Grünen-Politiker die zahlreichen Demonstrationen, bei denen sich Menschen für die Demokratie einsetzen. Und er wünscht sich, dass noch mehr Menschen aufstehen und sich politisch beteiligen.