Ende Oktober geht der letzte Air Berlin Flug. Danach fallen viele Flugverbindungen im Inland weg. Gibt es Alternativen bei den anderen Airlines, oder fahren wir besser Zug oder Fernbus, wenn es günstig sein soll?
Airberlin war auf den meisten innerdeutschen Strecken der einzige Konkurrent von Lufthansa und Eurowings. Also fehlen ab November teilweise die Hälfte der Verbindungen. Es buchen also automatisch mehr Leute bei Lufthansa und Eurowings. Dadurch sind die günstigeren Tickets schneller weg – oder werden bei bestimmten Flügen erst gar nicht mehr angeboten, weil die Airlines kein Problem haben, ihre Maschinen voll zu bekommen.
"Noch fehlen uns die langfristigen Vergleichszahlen, aber besonders bei den innerdeutschen Verbindungen gehen die Preise ab November deutlich nach oben."
Im ganzen November bietet die Lufthansa auf der Strecke von Berlin nach München kein einziges Ticket unter 100 Euro für einen One-Way-Flug an. Die meisten sind sogar viel teurer. Das ist auffällig, sonst war auf dieser Strecke auch kurzfristig zwei bis drei Wochen im Voraus noch ein Ticket für 60 bis 80 Euro zu haben - bei Airberlin und bei Lufthansa.
Für Europa- und Langstreckenflüge hat die Lufthansa aber natürlich globale Konkurrenz, da konnte unser Mobilitätsexperte Dominik Evers so extreme Preissteigerungen bisher nicht feststellen.
Auch Ryanair zieht sich in Deutschland zurück
Ryanair bietet ab November keine innerdeutschen Flüge mehr an, angeblich wegen Pilotenmangel. Bislang ist Ryanair fünfmal täglich von Köln nach Berlin geflogen. Die Billig-Airline hat auf der Strecke die Preise extrem nach unten getrieben – mit Tickets ab neun Euro. Das hatte zur Folge, dass auch Eurowings und Airberlin auf der Strecke die Preise gesenkt haben und sie die Günstigste in ganz Deutschland wurde. Das sieht ab November anders aus.
"Ab November verkehren bis zu 15 Flüge pro Tag weniger zwischen Köln und Berlin. Das treibt die Preise hoch."
Gerade zu den wichtigen Zeiten Montags und Freitags kosten die Tickets gerne mal 300 Euro und mehr – und das sogar weit im Voraus für die angeblich günstigen Tarifklassen. Zwischendrin gibt es auch mal Tickets für 30 Euro - aber dann eher Dienstags nachmittags, wo sowieso kaum jemand fliegt.
Bahnfahren ist keine günstigere Alternative
Auch wenn langfristige Vergleiche fehlen, wird die Bahn deutlich mehr Fahrgäste haben, gerade auf Strecken wie Köln-Berlin oder auch Köln-München. Sparpreise, von denen es sowieso schon nur begrenzt viele gibt, sind dann schneller weg.
"Möglicherweise werden bei den begehrten Bahnstrecken die günstigsten Sparpreise gar nicht mehr angeboten. Auch da müssen wir mit Preissteigerungen rechnen."
Momentan scheint das günstigste Verkehrsmittel der Fernbus-Anbieter Flixbus, aber auch da konnte Mobilitätsexperte Dominik Evers höhere Preise feststellen als noch vor einem Jahr.