Mavi Phoenix ist ein fester Bestandteil der österreichischen Musikszene. Darüber hinaus ist er bekannt für seine Wandlung zum Transmann. Welche Erfahrungen er seitdem gemacht hat, hat er in seinem neuen Album "Marlon" verarbeitet.
Es geht viel um Liebe im neuen Album von Mavi Phoenix. Denn die und sich selbst hat der Künstler seit seiner Transition nochmal ganz neu entdecken können. Seit Anfang 2021 heißt Mavi Phoenix mit bürgerlichem Namen Marlon – und das hat für ihn alles verändert.
Davor war nur wenig Platz für andere Menschen in seinem Leben, erzählt er, da er sich viel mit sich selbst beschäftigen musste. Durch die Transition wurde ihm aber im Nachhinein vieles klar, warum er sich in bestimmten Situationen früher so oder so verhalten oder gefühlt habe, sagt Marlon rückblickend.
"Ich habe jetzt auch viel mehr Platz für andere Menschen in meinem Leben und muss mich nicht immer nur mit mir selbst beschäftigen."
Das neue Album hat auch melancholische Züge. Marlon musste in den vergangenen Jahren mit vielen schwierigen Momenten umgehen: "Ich wurde mit viel Trauer in meinem Leben konfrontiert." Der Selbstfindungsprozess war für ihn ein schwieriger Prozess. Manchmal habe es ihn sehr frustriert, was er durchmachen musste, um einfach nur der zu sein, der er sein möchte.
"Wow krass, dass ich das alles durchmachen muss, um einfach ich selbst zu sein. Das ist sehr viel Frustration dahinter."
Auch wenn Mavi Phoenix seine melancholischen Songs liebt, dauerhaft melancholisch muss es nicht sein. Genauso gerne macht er auch Musik, "zu der man richtig abgehen kann."
Musik machen mit einer neuen Stimme
Um der Mensch zu sein, der er immer sein wollte, hat Marlon vieles in Kauf genommen – sogar das Risiko, dass seine Stimme nach der Zugabe von Hormonen nicht mehr zum Singen und Musik machen geeignet sein könnte. Aber mit der Begleitung durch Gesangsunterricht konnte er auch musikalisch mit seiner neuen Stimme weiterarbeiten.
"Die Stimme anzugleichen war mir so wichtig – ich hätte es auch in Kauf genommen, wenn ich danach keine Musik mehr machen kann."
Dass er jetzt weiterhin Musik machen kann und darf, sieht er als ein großes Privileg.
Wie seine ersten Datingerfahrungen als Transmann waren, wie Marlon mit Extremsituationen wie dem Krieg in der Ukraine umgeht und warum er findet, dass jeder Mensch zur Therapie gehen sollte, das erfahrt ihr alles im Gespräch mit Deutschlandfunk-Nova-Moderatorin Jenni Gärtner.