Die 80er-Playlist? Oder doch lieber ein Best-of aus der Uni-Zeit? Während der Coronakrise ist unser Musikgeschmack nachweislich nostalgischer. In diesem Ab-21-Podcast lassen wir uns dieses musikalische Gefühl, dass früher alles besser klang, erklären.
Wenn Helene "Always" von Blink-182 hört, dann fühlt sie sich wieder wie mit 14 Jahren: "Ich liege auf meinem Bett und bin todtraurig, weil der Junge, den ich liebe, mich nicht so liebt, wie ich ihn liebe." Der Song funktioniert für Helene immer wieder als Liebeskummer-Lied.
Wir verbinden Songs mit prägenden Ereignissen
Alte Songs setzen uns zurück in eine positive Zeit, sagt Musikwissenschaftler Martin Lücke. Warum uns die Corona-Krise – wohlgemerkt die erste Pandemie-Erfahrung für uns alle – in eine musikalische Nostalgie-Phase versetzt, hört ihr im Podcast.
Fakten zu Musik und Nostalgie
- Gerade jetzt, während der Corona-Krise, hören Menschen ältere Musik, sagt der Streamingdienst Spotify. Das Unternehmen hat einige aktuelle Daten über das Hörverhalten seiner User veröffentlicht, woraus zum Beispiel hervorgeht, dass die Anzahl der Hörer*innen, die nostalgische Playlists erstellen, seit Pandemie-Beginn um 54 Prozent gestiegen sind. Auch viele Pop-Klassiker werden um bis zu 90 Prozent mehr gestreamt.
- Unser Hörverhalten ist generell ziemlich festgefahren. Eine Umfrage des Musikstreamingdienstes Deezer hat etwa ergeben, dass die Mehrheit der Befragten mit dem 31. Lebensjahr aufhört, neue Musik zu entdecken. Von da an gäbe es einen sogenannten "musikalischen Stillstand" und man würde sich auf die gleichen Songs und Genres festlegen. Mit 27 Jahren höre man aber immer noch am meisten neue Musik – mindestens 10 neue Songs die Woche.
- Melodien, die uns zwischen dem 14. und 30. Lebensjahr prägen, verankern sich buchstäblich in unserem Gehirn. Forschende an der Musikhochschule in Hannover haben herausgefunden, dass es eine Art autobiografische Musikerinnerung gibt.
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