Die Charts werden aktuell von deutschsprachigen Songs dominiert. Der Grund: der Deutschrap-Hype um Künstler wie Capital Bra oder Bausa.
In den 90 Jahren wurde eine Deutschquote im Radio heiß diskutiert. Aktuell gibt es dazu keinen Grund, denn deutschsprachige Musik ist aktuell so erfolgreich, wie lange nicht mehr. Grund dafür ist der Deutschrap-Hype um Künstler wie Capital Bra, Bausa oder Ufo361. In den aktuellen Top 10 der Deutschen Single-Charts findet sich Anfang April 2019 nur ein nicht-deutschsprachiger Titel.
Eine Erklärung für diese Entwicklung: Musikstreaming hat in den Single-Charts massiv an Bedeutung gewonnen. Und auch im Deutschrap werden jetzt eher Singles rausgehauen als ganze Alben. Und solange dieser Hype andauert, ist das quasi ein Selbstläufer. Die hohe Anzahl deutschsprachiger Titel ist seit 2017 explodiert.
Davor, also zwischen 2010 und 2016, gab es kaum deutschsprachige Musik in den Charts. Die Datenjournalismus-Website "Einfacher Dienst" hat das zusammengefasst. Aus den Daten geht aber auch hervor: Es gab schon einmal so einen Hype um deutschsprachige Musik. Und zwar zwischen 2005 und 2008 - das war die Hochzeit von Tokio Hotel.
Im Radio läuft eher Pop
Im Radio ist von diesem Hype allerdings wenig zu hören. Denn die meisten Radiosender sind eher konservativ, was den Sound angeht, sagt Reporterin Anke van de Weyer: "Da dominieren Popsongs, die möglichst wenig nerven." In den Airplay-Charts findet sich also eher Musik von Imagine Dragons, Calvin Harris, Pink oder Ava Max. Deutschsprachige Musik dagegen kaum. Und wenn, dann sind das auch das eher Popsongs.
Rapper wie Capital Bra oder Ufo361 werden eher von jungen Wellen gespielt, die grundsätzlich mehr auf Hip-Hop setzen.