Wir wälzen uns von links nach rechts, schlafen unruhig und wachen gerädert auf: Viele Menschen zwischen 15 und 24 Jahren haben laut Studie Schlafprobleme. Woher sie kommen und wie wir erholsamer schlafen, besprechen wir in der Ab 21.
Erst denkt sich Fabian nichts dabei, als er immer öfter schlecht einschlafen kann. Schließlich sei es ja ganz normal, dass Menschen ab und zu schlechte Nächte haben.
Als er allerdings kaum noch über viereinhalb Stunden pro Nacht schläft, macht Fabian sich Sorgen. Erst reduziert er Jobs und Studium, dann liest er alles über Schlafstörungen, was er finden kann.
"Ich habe gemerkt, wie anders mein Körper funktioniert, wenn ich dauerhaft auf Sparflamme unterwegs bin."
Inzwischen hat er mit seinem Kollegen das Start-Up Schlafonaut gegründet: In Podcasts und Youtube-Videos sprechen sie über Schlafprobleme und wie wir sie überwinden können.
Was Blaulichtfilter mit Fabians Schlaf gemacht haben und was er uns sonst bei Einschlafproblemen empfehlen würde, erzählt er uns in der Ab 21!
Junge Menschen haben oft einen schlechten Schlafrhythmus
Obwohl es sonst ein Problem älterer Menschen ist, zeigt die aktuelle Studie der Barmer-Krankenkasse, dass gerade die Jüngeren schlecht schlafen. Das beobachtet auch der Kölner Schlafmediziner Lennart Knaack. Ein Grund dafür sei, dass das Schlafverhalten von Menschen zwischen 20 und 30 nicht den Bedürfnissen eines normalen Schlafes entsprechen würde.
Das könnte daran liegen, dass wir zu lange elektronische Medien nutzen und das auch im Bett. Oder eben keinen richtigen Schlafrhythmus haben, weil uns zu viel Freizeitstress davon abhält, sagt der Schlafmediziner. Aber er sagt auch, dass es normal ist, hin und wieder schlecht zu schlafen.
"Wenn wir ein oder zwei Nächte mal nicht so gut schlafen, ist das noch keine Erkrankung."
Die Umstände der Corona-Pandemie beeinflussen auch unseren Schlaf, weiß Schlafforscherin Christine Blume. Sie arbeitet an der Uni Basel und hat herausgefunden, dass unsere Schlafqualität eher abgenommen hat. Gründe dafür können mehr emotionaler Stress oder die fehlende Distanz zur Arbeit sein, weil wir zum Beispiel aus dem Homeoffice arbeiten.
Wir kommen mit wenig Schlaf aus, sind dann aber weniger leistungsfähig
Kurz vorm Schlafen checken wir noch mal die letzten Nachrichten, schreiben der Freundin zurück oder gucken, was gerade auf Instagram läuft. Genau diese Dinge lassen uns schlechter schlafen, sagt Psychologin Franziska Klemm. Schuld sei zum Beispiel das blaue Licht unseres Smartphones, das uns künstlich wach halte.
"Dieses Licht verhindert die Ausschüttung von bestimmten Botenstoffen in unserem Körper, sie sorgen dafür, dass wir nicht richtig müde werden."
Welche Tipps sie für einen besseren Schlaf hat und warum nicht jede Person
mit Schlafproblemen ins Schlaflabor muss, erzählt sie uns im Podcast.
Wissenswertes zum Thema Schlafstörungen:
- Die aktuelle Studie der Barmer Krankenkasse zeigt, dass seit 2005 Schlafstörungen bei jungen Erwachsenen zwischen 20 und 24 Jahren um 168 Prozent zugenommen haben. Erst ab dem 40. Lebensjahr nimmt dieser Trend laut Studie ab.
- Im letzten Jahr haben sie herausgefunden, dass jede vierte Person mit einer ärztlich assistierten Schlafstörung auch unter einer psychischen Erkrankung leide.
- 2019 wurde auch bekannt, dass Angestellte ohne Schlafstörungen 20 Tage pro Jahr krankgeschrieben sind, bei Leuten, die schlecht schlafen, sind es hingegen 56 Tage.
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