Diese Entscheidung des Monheimer Stadtrats hat Signalwirkung: Die Stadt schenkt islamischen Gemeinden Grundstücke für den Moscheebau.
40.000 Einwohner hat Monheim in NRW, außerdem gibt es dort seit 30 Jahren eine türkisch-islamische Ditib-Gemeinde und eine arabisch-islamische Gemeinde. Beide haben ein großes Raumproblem, berichtet der Bürgermeister Daniel Zimmermann. Die Moscheen befinden sich derzeit in Hinterhöfen. Also hat die Stadt Bauplätze im Wert von knapp einer Million Euro verschenkt.
Beide Gemeinden wollen zweieinhalb bis dreieinhalb Millionen Euro investieren, die sie aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden finanzieren. Die Grundstücke haben jeweils einen Wert von knapp 500.000 Euro, so dass das eine Förderung in Höhe von 15 Prozent des Gesamtvolumens bedeutet, rechnet Daniel Zimmermann vor.
"Man darf Integration nicht auf Religion beschränken, aber sie gehört dazu."
Mit dem Bauplatz-Geschenk möchte die Stadt Monheim den islamischen Mitbürgern zeigen, dass sie anerkannt und Teil der Stadt sind. Daniel Zimmermann sieht das auch als Prävention gegen radikale Strömungen, die in die Gemeinden getragen werden. Im Gegenzug sind im Vertrag mit den Gemeinden auch Verpflichtungen zur Verfassungstreue und Toleranz enthalten. Sollten die Gemeinden diese Bedingungen nicht einlösen, müssten sie die Grundstücke zurückgeben, sagt der Bürgermeister.
Shitstorm für Daniel Zimmermann blieb aus
Rechtsextreme Anfeindungen erreichten den Bürgermeister schon vor Wochen: "So ein richtiger Shitstorm ist mir in der Sache aber erspart geblieben", sagt Daniel Zimmermann gelassen. Die Unterstützung der Bevölkerung für das Vorhaben hat die Stadt sich über Veranstaltungen, Diskussionen und Bürgerbefragungen geholt.