Peter Jackson: "Der Herr der Ringe", "Der Hobbit", "King Kong". Massives Blockbuster-Kino, gerne Fantasy, gigantische Kulissen, tausende Statisten, komplexe Story, Erlebnis-Kino. Das ist durchaus auch beim neuen "Mortal Engines" so - aber warum ist der Film so ein heilloses Durcheinander?
Schon die ersten gut 30 Minuten reichen um sich zu fragen, ob dem kongenialen Duo Peter Jackson und Philippa Boyens nichts besseres eingefallen ist, als ein bisschen "Tribute von Panem" mit ein bisschen "Mad Max", ein bisschen "Star Wars" und ein bisschen "Terminator" miteinander zu vermischen. Zwar hat Peter Jackson dieses Mal nicht selbst Regie geführt. Drehbuch und Produktion sind aber von ihm und Boyens - damit ist ein Rausreden nicht möglich.
Etwa 1000 Jahre in der Zukunft, nach einem fast alles vernichtenden Krieg, spielt die Geschichte von "Mortal Engines". Die Menschheit bekämpft sich von gigantischen, fahrenden Städten aus um die letzten Ressourcen. Technisch befinden sie sich dabei um das Jahr 3100 herum, irgendwo auf dem Stand von zwischen 18. und 20. Jahrhundert. Warum, bleibt wie viele andere Fragen, offen und ungeklärt.
"Mortal Engines": schwach gespielt, schwache Figuren
"Mortal Engines" ist eine Romanverfilmung - das waren Herr der Ringe und Hobbit aber auch, auf die Vorlage kann man das visuelle Durcheinander also nicht komplett schieben. Vielmehr scheint sich niemand der Beteiligten (weder Jackson/Boyens, noch Regisseur Christian Rivers) auf eine klare Linie festgelegt haben zu wollen, und das wiederum ergibt das heillose Durcheinander auf der Leinwand.
Da helfen die fetten Kulissen am Ende auch nicht weiter, wenn sich relativ schwache Figuren, relativ schwach gespielt, mühsam von Szene zu Szene hangeln. Ergebnis: Nicht alles was von Peter Jackson stammt und Multiplex-Leinwände füllt, hat Mittelerde-Qualität.
Außerdem…
Endlich: Nach unzühligen Live-Action-Verfilmungen von Marvel-Comics kommt jetzt der erste, richtige Animationsfilm von Spider-Man in die Kinos. "Spider-Man: A New Universe" ist Comic im Kino von Phil Lord und Chris Miller, den Lego-Movie-Machern.
Die haben sich nicht die Peter-Parker-Vorlage genommen, sondern die Miles Morales Version, also den jungen, afroamerikanischen Teenager der zur freundlichen Spinne aus der Nachbarschaft wird. Anna Wollner hat die Macher getroffen und ist von denen und ihrem Animations-Spidy begeistert.