Russland und die EU wollen eine gemeinsame Forschungsstation auf dem Mond einrichten. Das wäre die erste menschliche Siedlung auf dem Mond. Die Bedingung dafür: Die Forscher müssen Wasser auf dem Mond finden.

Die neue Mond-Mission von Russland und der europäischen Raumfahrtbehörde Esa soll erst einmal unbemannt zum Mond-Südpol fliegen. Da war bislang noch niemand, weil das zu teuer war, aber genau da vermuten Weltraumforscher schon seit Jahrzehnten Wasser. Wenn die Forscher diese lebenswichtige Ressource nun wirklich auf dem Mond finden, steht einer bemannten Mondstation nichts mehr im Weg.

Leben im Druckanzug

Sauerstoff könnten die Forscher aus Mondgestein extrahieren, sagt Ulrich Walter, Professor für Raumfahrt an der TU München. Seiner Meinung nach wäre für eine dauerhafte menschliche Siedlung allerdings der Mars noch besser geeignet als der Mond - ein Ziel, das das Projekt Mars One verfolgt: Ein privates Unternehmen aus den Niederlanden möchte bis 2027 40 Freiwillige zum Mars fliegen. Dass man dort aus Marssand und seinem eigenen Kot selbst Kartoffeln anbauen kann, haben wir ja gerade in "Der Marsianer" von Matt Damon gelernt.

Die erste Weltraum-Kolonie

Rein theoretisch - und wenn die Landung glückt - wäre eine menschliche Siedlung auf dem Mars möglich, sagt Ulrich Walter, bloß: Wer auf dem Mars leben will, muss die ganze Zeit im Druckanzug herumlaufen. Immerhin: Auf dem Mars gibt es Wasser.

"Wasser gibt es auf dem Mars in tieferen Schichten in Form von Eis. Das muss hochgeholt und aufgewärmt werden - ist also ein bisschen aufwändig."
Ulrich Walter, Professor für Raumfahrt an der TU München

Wenn uns auf der Erde wirklich mal die Luft ausgeht, dann könnte der Mars laut Ulrich Walter tatsächlich eine Alternative sein. Eine andere Möglichkeit wäre eine bemannte Raumstation. Dafür hatte die US-Raumfahrtbehörde Nasa schon in den 1970er Jahren Pläne. Und zwar in Form einer riesigen Röhre, die sich dreht und durch Zentrifugalkraft eine künstliche Schwerkraft erzeugt. Im Inneren dieser Röhre wollten die Wissenschaftler eine erdähnliche Umgebung für mindestens 10.000 Bewohner nachgestalten mit Landwirtschaft und Gewächshäusern. Energie und Licht sollten von der Sonne kommen.

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Shownotes
Mond, Mars & Co.
Leben im All
vom 19. Oktober 2015
Moderator: 
Ralph Günther
Gesprächspartnerin: 
Julia Möckl, DRadio Wissen