Die Inflation steigt und damit auch die Preise für unsere Lebensmittel. Aber nicht nur das: Im Supermarktregal stehen eine Menge Mogelpackungen. Das heißt, dass die Packungen mehr Luft und damit weniger Inhalt enthalten. Diese Kombi aus Schrumpfen plus Inflation heißt "Shrinkflation".
"Du bekommst weniger für das gleiche Geld", bringt Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Anna Kohn die sogenannte Shrinkflation auf den Punkt. Die Mogelpackung ist kein neues Phänomen, aber Firmen könnten sie jetzt nutzen, um steigende Preise im Zuge der Inflation möglichst unauffällig an die Käufer*innen weiterzugeben.
Solche versteckten Preiserhöhungen sind für die Verbraucher*innen nicht gleich erkennbar. Anders als wenn ein Produkt tatsächlich teurer wird. "Shrinkflation" lässt sich nur mit genauem Hinsehen erkennen.
Inflation plus Mogelpackungen
Aber es gibt aufmerksame Verbraucher*innen, die zum Beispiel bei der Verbraucherzentrale in Hamburg erste Beschwerden abgegeben haben. Die Verbraucherschützer*innen bestätigen den Verdacht.
In den vergangenen Wochen konnten sie zum Beispiel bei Margarine (dazu gibt es diese Infos der Verbraucherzentrale), Gummibärchen, Grüntee, Chips oder auch Pizza "Shrinkflation" feststellen, so Anna Kohn. Bei Margarine zum Beispiel waren teils nur noch 400 statt 500 Gramm in der Packung. "Auch bei bestimmten Erdnüssen wurde 'die Füllmenge angepasst'", sagt Anna Kohn.
"Unternehmen machen das, weil auch für sie viele Kosten gestiegen sind: für Energie und Rohstoffe. Dazu kommen unterbrochene Lieferketten."
Die Inflation macht auch für die Unternehmen die Produktion teurer. Auch sie treffen steigende Preise beim Einkauf und beim Energieverbrauch. Dennoch sollten die Anpassungen für die Verbraucher*innen transparent bleiben, auch wenn steigende Preise nicht gut ankommen, so die Reporterin.
Kein Verbot von Mogelpackungen
Wenn Unternehmen Mogelpackungen einsetzen, ist das aber nicht illegal. Denn sie sind nicht per Gesetz verboten. Laut Verbraucherzentrale Bundesverband gibt es keine konkreten Regeln dafür, aber einen Anhaltswert. "In den Verpackungen sollten nicht mehr als 30 Prozent Luft sein", sagt Anna Kohn. Ein weiteres Problem ist auch, dass Riesenverpackungen mit wenig Inhalt viel unnötigen Müll verursachen.
"Preiserhöhungen – wenn man sie direkt sieht – kommen beim Verbraucher eben nicht gut an."
Letztlich müssen wir selbst prüfen, ob Preise vielleicht versteckt erhöht wurden. Dabei hilft der Blick auf die Angaben an den Supermarktregalen. Dort steht, was das jeweilige Produkt pro 100 Gramm oder pro Kilogramm kostet, so Anna Kohn. So lassen sich Preise auch gut vergleichen.