Wenn ihr unser Tapfertyp werdet, schicken wir euch ins Kloster. Drei Tage runterkommen, schweigen. Ihr schafft das. Um 4:30 ist das erste Beten in der Abtei Himmerod. Das ist ein Zisterzienser-Kloster. Es gibt aber noch unzählige andere Orden.
Die Ordensvielfalt ist breit gefächert, sagt Andreas Main: "Es gibt so unglaublich viele Orden. Jedes Jahrhundert bringt da eigene Orden hervor. Da gibt es nichts was es nicht gibt." Da gebe es beispielsweise die Jesuiten. "Sehr intellektuell, extrem strammes Studium", so Main, "sehr links und weltlich. Die leben eher in Wohngemeinschaften." Und dann gebe es als Kontrast die Kartäuser. "Die leben hinter dicken Klostermauern und wollen eigentlich vor allem Schweigen."
Nur noch wenige Menschen trauen sich heutzutage, ihr ganzes Leben in einem Kloster zu verbringen. Die Zahlen derer, die eintreten, gehen deutlich zurück. Bei den Männern hat es sich die Zahl in den vergangenen 40 Jahren halbiert. Bei den Ordensfrauen sieht es noch drastischer aus. 1965 gab es 100.000 Ordensfrauen - heute sind es nur noch 18.000. Aber reinkommen ist auch gar nicht so leicht.
"Alle Anwärter werden auch auf Herz und Nieren geprüft. Die wollen halt keine Psychos.
Mönch zu werden ist gar nicht so einfach. Das ist ein langer Prozess, einige nennen sich Postulanten, andere Kandidaten. Für drei Jahre geht es in ein Noviziat - eine Art Ausbildung. Vor allem dient diese Zeit aber auch der Selbstreflexion, so Main. "Will ich mein ganzes Leben lang arm, gehorsam und ehelos leben?" Und dann kommt als nächster Schritt das Gelübde, sich mit dem Orden, beziehungsweise mit Jesus Christus zu verheiraten.