Einfach einen Designerstuhl aus dem Netz runterladen, Holzplatte besorgen, auf Start klicken und später alles zusammenstecken? Das geht: mit einer CNC-Fräse. Normalerweise kosten solche Industriemaschinen Tausende von Euros - mit der Maslow-CNC-Fräse geht der Möbelbau jedoch viel günstiger.
Die Maslow-CNC ist eine Erfindung von Bar Smith, Hannah Teagle und Tom Becket aus Portland, Oregon. Auf der Crowdfunding-Seite Kickstarter hatte deren Konzept einer hängenden Oberfräse, die man samt der Baumarktteile des Gestells für etwa 500 Dollar zusammenbauen kann, äußerst viel Zuspruch erhalten. Auch unser Netzbastler Moritz Metz gehört zu den vielen Enthusiasten dieses revolutionären Open-Source Fräskonzepts.
Die Maslow-Gemeinde vereint ein sehr freundliches Internetforum, ein gut gepflegter Github-Account sowie der "Community Garden", wo Bauanleitungen, Software, Ersatzteile und tolle Konstruktionszeichnungen für eigene Holzprojekte geteilt werden. Von Schildern über Möbel, Spielzeuge bis hin zu echten Booten oder kleinen Häusern ist fast alles möglich, wie auch eine Beispielgalerie zeigt. Und andere Seiten bieten ebenso CNC-Vorlagen, zum Beispiel das Portal Opendesk. Selberzeichnen geht mit jedem CAD-Programm, oder mit dem neuen Maslow Create.
Ein kleiner Schnitt für die Fräse, ein großer Schritt für unseren Netzbastler
Wegen der hohen US-Versandkosten und Zölle - und um selber möglichst viel zu lernen - hat Moritz eine Art europäische Maslow-CNC zusammengestellt. Getriebemotoren aus derselben Fabrik, ein selbstgelötetes Arduino-Shield, externe L298N-Motorcontroller, DIN-Rollenketten (06B-1) und diverse "Vollhartmetall-Spiralnutfräser" mit 8mm Schaft.
Das eigenständige Zusammensuchen der Teile hat zwar Zeit gekostet, aber Spaß gemacht. Fertig kalibriert ist die Fräse zwar noch nicht, aber in Netzbastel-Ausgabe 125 macht sie ihren ersten Schnitt, um in späteren Ausgaben garantiert noch öfters aufzutauchen.