Das normale Pferd durch ein Comic-Pony austauschen: Bei einigen Games geht das. Das Modding ist manchmal nur Spielerei. In anderen Fällen hält es ein Game über viele Jahre am Leben.
An was wird nicht allem rumgeschraubt: PCs, Autos, Modelleisenbahnen, Handys - warum nicht auch mal am PC-Spiel was ändern? Modding heißt das dann - das entsprechende Verb: modden.
Generell gilt: Alle Spiele, von denen der Code verfügbar ist, können in gewisser Weise gemoddet werden, zum Beispiel den Spielern neue Gesichter verpassen. Es gibt aber auch Entwickler, die ihren Spielen extra Schnittstellen oder sogar den Editor zum Modden anbieten, mit dem sie selbst arbeiten.
Alte Spiele bleiben dank Modding interessant
Damit lassen sich dann die Texte der Spielfiguren ändern, Synchronsprecher können eigene Soundfiles einbauen, 3D-Modeller können ihre Modelle hinzufügen, mit dem Terraintool lassen sich Landschaften bauen und das Wetter beeinflussen.
Modding kann aber nicht nur zur (zeitaufwändigen) Leidenschaft von Spielern werden - es kann auch anderen Gamern neue Spielerlebnisse bieten. "Das Spiel Skyrim zum Beispiel ist schon über sieben Jahre alt und bleibt trotzdem immer noch spannend und im Gespräch", sagt Deutschlandfunk-Nova-Games-Expertin Jana Reinhardt, "weil die Community auch nach sieben Jahren noch neue Mods nachliefert."
"Für viele Modder ist die unbezahlte Arbeit ein Sprungbrett in die Spieleindustrie."
Manchmal muten die Mods süß an - wenn etwa ein normales Pferd gegen ein Comic-Pony ausgetauscht wird. Und, man kann es sich fast denken, es gibt auch Modder, die die angezogenen Figuren gegen nackte austauschen. Auch dafür gibt es einen Begriff: Nacktpatches.
Wenn nicht nur einzelne Figuren oder landschaftliche Eigenschaften ausgetauscht werden, sondern auf Basis eines Games ein komplett neues entwickelt wird, spricht man von der "Total Conversion". Jana: "Das Spielgefühl kann dann ein ganz anderes sein."
Modding ist Einstieg in die Spieleindustrie
Für alle, die Interesse an der Spieleentwicklung haben, könnte das Modden übrigens ein guter Einstieg sein. Jana Reinhardt: "Für viele Modder ist die unbezahlte Arbeit ein Sprungbrett in die Spieleindustrie und überhaupt die Chance, als junger, unerfahrener Mensch gleich an einem großen Rollenspiel mitzuarbeiten."
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