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Seit Diesel-Gate diskutiert Deutschland darüber, wie der Verkehr der Zukunft organisiert werden soll. Mit kostenlosem ÖPNV, Diesel-Fahrverboten oder mehr Fahrradwegen. Ein Rädchen im Verkehrsgetriebe der Zukunft könnte auch der Einsatz von Seilbahnen sein.

Egal, ob wir im Auto oder auf dem Fahrrad in der Stadt unterwegs sind. Immer regen wir uns über die Dummheit der anderen auf. Wäre es da nicht himmlisch, einfach über dem ganzen Verkehrschaos hinweg zu schweben und ganz entspannt sein Ziel zu erreichen?

Um diesem Traum vom Fliegen näherzukommen, könnten die Verkehrsplaner in den Städten auf den Einsatz von Seilbahnen setzen. Nach einer Umfrage der Universität der Bundeswehr in München unter 700 Teilnehmern können sich knapp 90 Prozent vorstellen, so eine urbane Seilbahn zu nutzen.

Seilbahnen sind leise und vor Ort emissionslos

Ein Vorteil von Seilbahnen besteht darin, unwegsames Gelände wie Berge oder Flüsse ziemlich einfach überwinden zu können. Außerdem sind Seilbahnen relativ leicht zu bauen und sie können elektrisch betrieben werden, sodass lokal keine Schadstoffemissionen die Umwelt belasten. Zudem wird der Lärmpegel in der Stadt nicht noch weiter nach oben getrieben.

In Städten wie Berlin oder Koblenz gibt es bereits Seilbahnen. Aber bisher eher aus touristischen Gründen. Einige Politiker in Berlin haben sich für eine Prüfung ausgesprochen, ob die bereits existierende Seilbahn fest in den Verkehrsverbund integriert werden kann.

Seilbahnen sind eine sinnvolle Ergänzung zum bestehenden Verkehrsnetz

Die Pläne für einen Neubau in Wuppertal sind bereits sehr konkret. Dort soll die Seilbahn von der Innenstadt unten im Tal auf den Berg rauf zur Uni führen. Auf der rund drei Kilometer langen Strecke könnte die Seilbahn ungefähr 3500 Passagiere transportieren. Die Kosten des Projekts liegen bei etwas mehr als 80 Millionen Euro.

Ein Problem besteht generell darin, das die Seilbahn ein sehr statisches System ist, das den ganzen Tag mit der gleichen Kapazität vor sich hin schwebt.

"Wenn ich nur zwei, drei Stunden am Tag habe, wo ich eben sehr viele Fahrgäste befördern muss, dann habe ich eben mehrere Stunden am Tag, wo die Seilbahn nicht ausgelastet ist. Da kann ich mit einer Straßenbahn und einem Bus flexibler reagieren."
Martin Randelhoff, Betreiber des Blogs Zukunft der Mobilität

Aufgrund der geringeren Flexibilität im Vergleich zu Bus und Bahn, wäre die Seilbahn in der Stadt zwar nicht die ganz große Lösung, um alle Verkehrsprobleme zu lösen, aber eine sinnvolle Ergänzung, um in das restliche Verkehrsnetz integriert zu werden. 

Ihr habt Anregungen, Wünsche, Themenideen? Dann schreibt uns an Info@deutschlandfunknova.de

Shownotes
Mobilität der Zukunft
Mit der Seilbahn den Stadtverkehr entlasten
vom 25. Oktober 2018
Moderator: 
Thilo Jahn
Gesprächspartnerin: 
Katahrina Peetz