Alexander Kralisch ist seit Jahren im Musik-Business, unter anderem hat er für das Melt-Festival die Bands gebucht. Er weiß: Bands müssen sehr erfolgreich sein, um vom Verkauf der Tonträger leben zu können. Alternative: Sie locken mindestens 1000 Besucher in die Konzertsäle.
"Es ist nicht einfacher geworden, mit Musik Geld zu verdienen", sagt Alexander Kralisch von Universal Music. Doch eine Grundregel gilt früher wie heute: Einfacher wird es, wenn die Bands live auftreten. So viel sie können.
Denn dadurch steigern sie ihre Bekanntheit, was wiederum den Verkauf von CDs und Downloads ankurbelt. Andererseits könnten manche Bands schon ab durchschnittlich 1000 Besuchern pro Konzert von ihrer Musik leben. Wenn es gut läuft, verdienen so pro Konzert 6000 Euro - also sechs Euro pro Besucher. Kralisch betont: Das ist eine Größenordnung. Der tatsächliche Gewinn hängt von vielen Bedingungen ab, zum Beispiel wie viel eigenes Equipment die Band besitzt und wie viele Musiker und Techniker beschäftigt werden.
"Mir fehlt in Deutschland der Mut, was Neues zu machen."
Wenn Bands keinen finanziellen Erfolg haben, liegt das laut Kralisch auch daran, dass sie zu wenig ausprobieren und zu sehr klingen wie schon bekannte Künstler. Diese fehlende Eigenständigkeit hätte es lange in der deutschen Hip-Hop-Szene gegeben, jetzt ist sie im Elektro-Bereich zu finden.