Hillary Clinton hat die Wahl gegen Donald Trump verloren. Ein Grund den Kopf in den Sand zu stecken? Vielleicht. Ein Philosoph hat einen offenen Brief an Clinton geschrieben und zeigt ihr Strategien auf, wie sie mit diesem Rückschlag umgehen kann.
Ein Stoiker würde Hillary Clinton raten, sich nicht auf den Wahlausgang zu fokussieren, sondern darauf, wie sie ihn bewerten, damit umgehen und sich im Anschluss daran verhalten sollte. Sie kann aktiv damit umgehen, statt zu resignieren oder sich zurückzuziehen. Das ist aber nicht die einzige Möglichkeit, die man hat, wenn man eine Enttäuschung erlebt hat. In einem offenen Brief an Hillary Clinton zählt der britische Philosoph Lloyd Strickland verschiedene Strategien zum Umgang mit Niederlagen auf.
"Das Problem ist nicht, was passiert, sondern wie wir damit umgehen."
Wenn wir einen Fehler begehen oder etwas Frustrierendes passiert, machen manche sich Selbstvorwürfe oder suchen einen vermeintlich Schuldigen. Wir könnten auch gelassen reagieren - das hätten zumindest die Stoiker getan. Die hätten gesagt: Wieso sich über etwas aufregen, was sich sowieso nicht mehr rückgängig machen lässt.
Enttäuschung - Das Ende einer Täuschung
Wir lassen uns nicht gerne täuschen. Wenn wir es so betrachten, hat eine Enttäuschung auch immer ein gute Seite. Die Täuschung bleibt nicht länger bestehen. Jetzt wissen wir, woran wir sind und können klar sehen. Zumindest hilft uns dieser Optimismus, die Niederlage, die wir einstecken mussten, schneller hinter uns zu lassen. Vertreter der positiven Psychologie nennen das Resilienz.
"Optimismus ist einer der Gründe, warum manche Menschen besser mit einer beruflichen Niederlage klar kommen als andere und sich schneller wieder berappeln können."
Dass wir unsere eigene Einstellung beeinflussen können, dass wir Optimismus lernen können - zu diesem Schluss kommt der US-Glücksforscher Martin Seligman. Er ist einer der Pioniere auf dem Gebiet der positiven Psychologie. In dem Artikel "Building Resilience" erklärt er, wie wir mit Rückschlägen umgehen kann. Eine Strategie, die er empfiehlt, ist die eigene Bewertung zu überprüfen. Hillary Clinton könnte sich fragen: Ist es wirklich so schlimm, dass ich die Wahl verloren habe? Warum war mir das eigentlich so wichtig? Warum empfinde ich das als so enttäuschend? Selbst wenn das in diesem Fall etwas schwer vorzustellen ist.
Weitere Strategien, um mit Enttäuschungen umzugehen
Es kann auch helfen, das Geschehene nicht persönlich zu nehmen. Vielleicht hätten die Wähler selbst dann nicht demokratisch gewählt, wenn ein anderer Kandidat statt Hillary angetreten wäre. Sie ist ja auch als Person nicht komplett alleine für diese Niederlage verantwortlich: die Demokratische Partei, das Wahlkampf-Team und noch viele andere haben eine Rolle für den Ausgang der US-Wahlen gespielt.
In diesem Sinne wäre es sinnvoller, zu schauen, wo man etwas anders oder besser machen kann. Auch sich selbst oder anderen zu verzeihen, kann hilfreich sein, um eine Niederlage zu überwinden. Denn es lässt einen nicht bei der Enttäuschung verweilen, sondern damit abschließen und damit hat man die Möglichkeit, wieder nach vorne zu sehen und sich anderen Fragen und Problemen zu widmen.
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