Felix Hermann fährt gerne Rad. Von Oslo bis zum Nordkap ist er diesen Sommer geradelt. Durchs Pfandflaschen-Sammeln hat er nebenbei seine Reisekasse aufgebessert.
Es ist ein bisschen wie eine Schatzsuche, sagt Felix Hermann, wenn er fährt und dabei Ausschau hält nach der nächsten Pfandflasche, die am Straßenrand liegt. Rund 800 Stück hat er während seiner 20-tägigen Rad-Reise durch Norwegen gesammelt. Das hat ihm genau 1693 Norwegische Kronen eingebracht - umgerechnet etwa 165 Euro. Ein gutes Geld, von dem er sich sein Essen gekauft hat: Äpfel, Bananen, Haferbrei, Nudeln - und zwei Mal auch ein Stück Käse.
"Ich bin jeden Tag gefahren, bis es dämmerig wurde - so gegen 21 Uhr."
Auf seiner Radtour von Oslo bis zum Nordkap in Norwegen hat Felix Hermann recht sparsam gelebt. Luxus gab es keinen: Übernachtet hat er in seinem Zelt. Gewaschen hat er sich an Flüssen oder am Wasserhahn bei Tankstellen auf dem Weg.
Dass er während seiner Reise die Plastikflaschen aus Norwegens Straßengräben gefischt hat, macht Felix Hermann auch ein bisschen stolz. So hat ihm seine Radtour nicht nur Spaß gebracht, sondern hatte gleichzeitig einen positiven Effekt für die Natur.
"Für eine Flasche gibt es zwei Kronen. Eine Krone sind ungefähr zehn Cent. Also pro Flasche 20 Cent, ungefähr wie in Deutschland."
Das letzte Stück bis zum Nordkap war zwar hart - leichter Regen, Wind und frische Luft machten ihm das Radfahren schwer. Trotzdem kann Felix Hermann seinen Trip weiterempfehlen: Die Europastraße 6 führt bis zum Nordkap und sei gut befahrbar - auch wenn die Landschaft drumherum "nicht so spannend" sei.
"Bergab habe ich nie gesammelt, weil da ist das Bremsen und Anfahren dann viel zu aufwendig."
Besonders schön war es, als er einmal bei einer Rast am Fjord einen Wal gesehen hat. Die Rentiere hingegen verlieren schnell ihren Reiz, meint Felix Hermann: Sie zu sehen sei dann irgendwann nur noch ähnlich aufregend wie hierzulande eine Kuh.