Russland und Europa wollen gemeinsam herausfinden, ob es Leben auf dem Mars gibt. Der Astrophysiker Michael Büker sagt: Es gibt eigentlich genug Stoff für die perfekte Serie. Mit Niederlagen, Erfolgen und viel Spannung, ob die Mission gelingt oder nicht.
Die Mission Exomars besteht aus zwei Teilen: Einer Sonde, die den Mars umkreist und die 2016 erfolgreich gestartet ist, ist der erste Teil. Die Sonde hatte einen kleinen Landeroboter dabei, der das Landesystem testen sollte.
Später soll dann in einer weiteren Mission, also im zweiten Teil, ein größerer, fortgeschrittener Rover auf dem Mars landen, dort herumfahren und nach Leben suchen.
"Man kann die Daumen drücken, dass in ungefähr einem Dreivierteljahr tatsächlich dieser Rover zum Mars startet und dann auch erfolgreich landen kann."
Aber die Sache mit dem Rover hat bisher nicht so funktioniert, wie es ursprünglich geplant war. Mit einem Test-Rover wollten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ausprobieren, ob alles funktioniert.
Nur: Das Test-Lande-Modul ist abgestürzt und auf dem Mars zerschellt. Deshalb ist der Rover immer noch nicht von der Erde abgehoben, obwohl das ursprünglich schon vor über drei Jahren der Fall sein sollte." Schuld für den Crash damals war ein Softwarefehler, heißt es.
"Exomars ist eine Mission, die sich ewig hinzieht und dann stückchenweise vorankommt. Man kann sozusagen mitfiebern, was als Nächstes passiert. "
Exomars steht für Exobiologie auf dem Mars. Es geht also darum, Leben auf anderen Planeten – in diesem Fall auf dem Mars – zu suchen. "Das heißt, diese ganze Mission ist darauf ausgelegt, Spuren von entweder vergangenem Leben oder aktuell vorhandenem Leben auf dem Nachbarplaneten Mars zu finden", sagt Michael Büker.
Die Frage nach dem Methan
Ein großes Rätsel in diesem Puzzlespiel ist die Frage nach Methan auf dem Mars. Methan ist ein Gas, das aus Gestein austreten oder durch Prozesse von Lebewesen erzeugt werden kann.
Allerdings wird es innerhalb von einigen Jahrzehnten durch die Sonnenstrahlung wieder abgebaut. Wenn man Methan in der Marsatmosphäre finden sollte, dann sind es also entweder aktive geologische Prozesse, mit denen man auf dem Mars eigentlich nicht rechnet, weil es ein erstarrter Planet ist.
Oder es könnten eben Lebewesen sein, die Methan in die Marsatmosphäre entlassen. Seit dem Jahr 2000 hat es immer wieder Messungen gegeben, die das Vorhandensein von Methan bestätigten.
"Ist da eigentlich Methan auf dem Mars? Und worauf ist das zurückzuführen? Auf Geologie oder auf Leben? Diese Fragen sind noch rätselhafter geworden."
Die europäische Sonde, die seit fünf Jahren den Mars umkreist, hat jedoch kaum Methan aufgespürt. Michael Büker: "Jetzt fragt man sich, ob manche dieser Sonden Quatsch gemessen haben. Oder ob Methan nur manchmal an einer bestimmten Stelle in der Atmosphäre vorhanden ist und sich dann wieder verstreut oder wieder abgebaut wird."
Wissenschaftler setzten große Hoffnungen darauf, dass es im kommenden Jahr endlich mit dem Start des Marsrovers klappt, damit der dann in ein paar Jahren neue Daten vom Mars schicken kann. Missionen zum Mars können nur unter speziellen Bedingungen stattfinden. Die nächste Möglichkeit bietet sich im Spätsommer 2022.