Desinformation, Lügen, Verschwörungsmythen: Oft bleibt die Wahrheit auf der Strecke. Das ist auch ein Problem für die Demokratie und die Gesellschaft. Der Wissenschaftsjournalist Kai Kupferschmidt spricht im Vortrag darüber, wie das besser werden könnte.
"Mich hat nicht überrascht, dass es in der Pandemie überhaupt Missinformation und Desinformation gab. Aber was mich überrascht hat war, wie allgegenwärtig es war – im Grunde auf allen Kanälen. Und wie viel Lügen und Verschwörungstheorien und Unwahrheiten da zirkuliert sind", sagt der Wissenschaftsjournalist Kai Kupferschmidt rückblickend über die Covid-19-Pandemie.
Unsere Psyche trickst uns aus
In der Folge hat sich Kai Kupferschmidt intensiv mit den Ursachen für die Verbreitung von Missinformation und Desinformation auseinandergesetzt. Eine seiner zentralen Fragen dabei: "Warum ist Unsinn so erfolgreich?"
In seinem Vortrag erklärt er auf der Basis seiner Recherchen unter anderem, welche psychologischen Mechanismen den Glauben an Verschwörungsmythen, Fake News und Co. befördern.
"Wir halten uns zwar für vernunftbegabte Menschen, aber in Wirklichkeit hat unser Gehirn ein ziemlich schlecht ausgebildetes Immunsystem gegen Unsinn."
Auch die eigene Rolle hat er dabei kritisch hinterfragt: Was könnte und sollte der Wissenschaftsjournalismus besser machen? Auch dafür macht Kai Kupferschmidt im Vortrag konkrete Vorschläge.
"Diese verschwimmende Trennlinie zwischen Wissenschaftskommunikation auf der einen Seite, also letztlich parteiischer Kommunikation, und der unabhängigen wissenschaftsjournalistischen Perspektive, das ist tatsächlich ein riesiges Problem."

Kai Kupferschmidt ist studierter Biomediziner und arbeitet schon lange als Wissenschaftsjournalist. Er ist unter anderem als Korrespondent für das Fachmagazin Science, Die Zeit, die Süddeutsche Zeitung, und die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung tätig. Für seine Arbeit hat er zahlreiche Auszeichnungen erhalten.
Im Wintersemester 2024/2025 ist er Inhaber der Nature Marsilius Gastprofessur für Wissenschaftskommunikation an der Uni Heidelberg. In diesem Rahmen hat er am 22. Januar 2025 seinen Vortrag mit dem Titel "Zwischen Pandemie und Populismus – Verantwortung und Vertrauen im Wissenschaftsjournalismus" gehalten.
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