Mit einem Minicamper können wir auch mit kleinem Budget traumhafte Reiseziele entdecken. Um sicher zu reisen, gilt es aber ein paar Regeln zu beachten. Outdoor-Profi Nele Flores-Landero mit Tipps.

Die Luft ist warm, der Sandstrand angenehm kühl und über euch funkeln in einer klaren Nacht Millionen von Sternen am Firmament. Morgens wacht ihr auf und schaut mit einer Tasse Tee in der Hand bis zum Horizont, wo Ozean und Himmel aufeinander treffen.

Wer einen Van hat, braucht nur etwas Proviant und Benzin, um an Traumzielen einen unvergesslichen Urlaub zu verbringen.

Minicamper immer abfahrbereit halten

Doch bei so einer Reise mit dem Minicamper kann immer etwas Unerwartetes passieren, daher empfiehlt es sich, auf viele Eventualitäten vorbereitet zu sein. Nele Flores-Landero achtet beispielsweise selbst darauf, das eigene Gefährt immer abfahrbereit zu halten.

So kann man sich zügig auf den Weg machen, wenn man einen Stellplatz schnell wieder verlassen möchte. Nele hat schon viel Erfahrung beim Campen gesammelt: Sie ist ganzjährig mit dem Camper auf Tour und hat bereits 25 Länder bereist. Die begeisterte Camperin, Journalistin und Videoproduzentin betreibt das Online-Magazin CamperStyle.

"Die schönsten Spots haben wir tatsächlich in Albanien und im Baltikum gefunden, aber es gibt in ganz Europa tolle Plätze, wo man sich mal hinstellen kann."
Nele Flores-Landero, Online-Magazin CamperStyle

Die Welle an Camperreisenden während der Coronapandemie hat wohl auch dazu beigetragen, dass Wildcampen an vielen Orten innerhalb der EU nicht mehr erlaubt ist, sagt Nele Flores-Landero.

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Wildes Campen fast überall in Europa verboten

Allerdings kann man sich vielerorts zur "Widerherstellung der Fahrtüchtigkeit" mal eine Nacht lang auf einen öffentlichen Parkplatz stellen oder in Gewerbegebieten am Straßenrand parken, wenn es nicht explizit verboten ist, sagt Nele Flores-Landero.

Relativ dünn besiedelte Länder und Regionen wie Albanien, Griechenland oder das Baltikum würden wildes Campen mit dem Fahrzeug mehr oder weniger offiziell noch tolerieren. Die Dauerreisende Nele hat aber auch in Ländern wie Portugal und Spanien schon gute Erfahrungen mit Camperübernachtungen in der Natur gemacht, wo es offiziell verboten ist und auch mit Strafen geahndet werden kann.

"Wir achten da wirklich darauf, dass wir möglichst keine Regel brechen und soweit abseits stehen, dass wir absolut niemanden stören und dass auch niemand auf uns aufmerksam wird."
Nele Flores-Landero, Online-Magazin CamperStyle

Sie stellt ihren Camper dann aber eher im Landesinneren auf, möglichst weitab von Touristenzentren und Küsten, achtet darauf, niemanden zu stören, Privatgrundstücke und Naturschutzgebiete zu meiden, nicht in Gruppen mit anderen Campern zu stehen und den Übernachtungsort sauber zu hinterlassen.

Zudem ließen Ordnungskräfte bei Kontrollen manchmal auch mit sich reden, vor allem, wenn sie feststellen, dass Campende einsichtig sind, sagt Nele. Aber natürlich schließt das nicht aus, dass Bußgelder an den Orten verhängt werden können, an denen Wildcampen nicht erlaubt ist.

"Und eben darauf achten, nicht auf privaten Grundstücken und in Naturschutzgebieten zu stehen, da kann es nämlich wirklich Ärger geben."
Nele Flores-Landero, Online-Magazin CamperStyle

Neles Empfehlungen zum Thema Sicherheit:

  • Nicht auf Autobahnrastplätzen übernachten, weil dort Raubüberfälle häufiger vorkommen
  • Lieber in einen Ort fahren, der nicht direkt an der Autobahn liegt
  • Fenster und Türen selbstverständlich immer verschließen
  • Camper oder Auto plus Wohnwagen abfahrbereit halten, das heißt, Anhänger nicht abkuppeln
  • Nicht "den Helden spielen", wenn uns jemand bedroht und Wertgegenstände fordert
  • Flucht ist die beste Verteidigung

Alles in allem hat Nele, die mit ihrem Mann Jalil und ihrer kleinen Hündin Zoe unterwegs ist, überwiegend gute Erfahrungen gemacht. Die beiden besitzen einen sehr bunten und auffälligen Camper. Dadurch kommt es schon mal vor, dass sie von Einheimischen angesprochen werden, die wissen wollen, wer die beiden sind. Für Nele waren das schöne Begegnungen, bei denen sie auch schon Dinge geschenkt bekommen hat.

Nele genießt die Freiheit ungebunden zu sein und einfach losziehen zu können. Sie sagt, wer einmal dieses Lebensgefühl empfunden hat, den lässt es nicht mehr los.

Bei dem Foto oben handelt es sich um ein Symbolbild. Die dargestellte Frau ist nicht Nele Flores-Landero.

Shownotes
Vanlife
Minicamper: Die schönsten Stellplätze und die wichtigsten Regeln
vom 20. Mai 2023
Moderation: 
Ivy Nortey
Gesprächspartnerin: 
Nele Flores-Landero, Online-Magazin CamperStyle