Minentaucher sind eine Art Elite-Einheit der Bundeswehr. Sie suchen unter Wasser und an Land nach Minen und anderen Sprengsätzen und müssen sie dann beseitigen. Kapitänleutnant Fabian Scharf, 29 Jahre alt, gehört zu dieser Elite-Truppe. Als Minentaucher weiß er, was es bedeutet, trotz absoluter Erschöpfung vollkommen konzentriert zu bleiben. Denn sonst bezahlt er mit seinem Leben.
Wenn Fabian Scharf und sein Team auf eine Mine stoßen, gibt es verschiedene Optionen: Je nach Beschaffenheit der Mine muss diese kontrolliert gesprengt, an einen anderen Ort gebracht oder im schlimmsten Fall entschärft werden. "Die sicherste Variante ist eine kontrollierte Sprengung", sagt der 29-jährige Kapitänleutnant, dessen Minentaucherkompanie in Eckernförde in Schleswig-Holstein stationiert ist.
Konzentration ist überlebenswichtig
Egal, welche Variante die speziell ausgebildeten Taucher wählen: Volle Konzentration ist im Umgang mit Minen und anderen Sprengkörpern überlebenswichtig.
"Was man sich unter Wasser nicht erlauben kann, ist, sich vorzustellen: Das Ding geht gleich hoch. Dann wird man einfach nur nervös und kann seinen Job nicht mehr machen."
Minentaucher gehören innerhalb der Bundeswehr zur Deutschen Marine. Ihre Hauptaufgabe ist es, Seewege und Küsten zu sichern. Heißt: Sie suchen unter Wasser oder auch an Land nach Minen oder anderen Sprengkörpern und beseitigen sie dann.
Extrem harte Ausbildung zum Minentaucher
Damit die Soldaten auf den Ernstfall vorbereitet sind, zählt die Ausbildung zum Minentaucher zu den härtesten innerhalb der Bundeswehr: körperlich, aber auch psychisch.
Körperliche Grenzen und mentale Stärke
In der Ausbildung werden die Anwärter physisch permanent an ihre absoluten Grenzen gebracht und müssen gleichzeitig ihre kognitiven Fähigkeiten unter Beweis stellen. Deshalb sagt Fabian Scharf auch: "Auf jeden Fall ist die mentale Stärke der maßgebende Faktor."
"Das Harte an der Ausbildung ist, dass man trotz der ganzen physischen Belastungen psychisch immer noch gut funktionieren muss."
Das Apnoe-Tauchen ist die Übung, bei der die meisten Anwärter durchfallen, sagt Fabian Scharf. Minentaucher müssen die Luft im Ernstfall minutenlang anhalten können.
"Wenn wir Sauerstoff vorgeatmet haben, dann sind es sieben, acht, neun Minuten."
Im Deep Talk erzählt Fabian Scharf, an welchem Punkt er in der Ausbildung fast aufgegeben hätte, warum es bisher keine weiblichen Minentaucher gibt und wie seine Familie mit seinem Berufsrisiko umgeht.
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