Sommerurlaub am Meer, in einem Städtchen oder auf dem Land und dazu ein Mietwagen, um die Region zu erkunden. Es gibt viele Möglichkeiten und Anbieter für Mietwagen. Karolina Wojtal vom Europäischen Verbraucherzentrum Deutschland, weiß worauf geachtet werden muss.
Gerade jetzt in der Urlaubszeit locken viele Mietwagen-Anbieter mit vermeintlichen Schnäppchen, doch Karolina Wojtal, Co-Leiterin des Europäischen Verbraucherzentrums (EVZ) Deutschland warnt, dass günstig nicht das einzige Kriterium für einen Mietwagen-Anbieter sein sollte.
"Günstig sollte nie das einzige Kriterium sein, um einen Mietwagen-Anbieter auszuwählen."
Die EVZ empfiehlt mit so wenig Vermittlern wie möglich zu buchen – im Idealfall direkt beim Anbieter der Mietstation. In der Regel ermöglicht das Reservierungen ohne Vorauszahlungen und Flexibilität bei Planänderungen oder Verspätungen, ohne Geld zu verlieren.
Preisvergleichsportale sind mit Vorsicht zu genießen
Gängige Online-Portale sind zwar praktisch und unterstützen bei der Suche. Allerdings gibt es auch unseriöse Anbieter auf diesen Plattformen erklärt die Co-Leiterin des EVZ.
"Kommt es zu Problemen, dann ziehen sich diese Plattformen ganz schnell zurück mit dem Verweis, dass sie eben nur Vermittler sind."
Wenn es zu Problemen kommt, ziehen sich die Portale oft mit dem Hinweis zurück, nur Vermittler zu sein und verweisen auf die Vermieter vor Ort, erklärt Karolina Wojtal. Dadurch geht der Vorteil eines deutschen Ansprechpartners schnell verloren und Verbraucher*innen müssen vor Ort – und eventuell mit Sprachbarriere – versuchen ihr Problem zu lösen.
Probleme mit unseriösen Anbietern
Bei der EVZ kommen oft Anfragen bezüglich der sogenannten No-Show-Klausel: "Das bedeutet, der Vermieter vor Ort wollte mir das Fahrzeug nicht aushändigen, weil ich mich vermeintlich verspätet habe", erklärt Karolina Wojtal. Wird die Zeit, die beim Buchen angegeben wurde, nicht eingehalten, kann es vorkommen, dass der Wagen nicht mehr verfügbar ist oder nicht mehr ausgehändigt wird. Gleichzeitig wird auch die Erstattung des Geldes verweigert.
"Verbraucher melden sich auch, weil man ihnen vor Ort Zusatzversicherungen aufdrücken möchte, obwohl eine solche Versicherung bereits besteht."
Verbraucher*innen melden ebenso, dass ihnen Zusatzversicherungen aufgedrückt werden, obwohl diese bereits bestehen. Ein weiterer Fall ist, dass bei der Rückgabe vermeintliche Schäden am Wagen entdeckt werden.
"Man ist gut beraten, eine Anmietung nicht in Eile zu erledigen, sondern sich Zeit zu nehmen und zu schauen: Mit wem habe ich es eigentlich zu tun?"
Karolina Wojtal, empfiehlt für den nächsten Urlaub: direkt beim Mietwagenunternehmen buchen und die Bewertungen im Internet checken. Weitere Tipps gibt es auf der Website des Europäischen Verbraucherzentrums Deutschland.