Mehr Menschen als früher hören Podcasts, aber sie bleiben eine Nische. Dabei bieten sie sich für viele Situationen an. Und Entwicklungen der Zukunft machen sie noch mal besser.
"Meta-Podcaster" - so bezeichnet DRadio-Wissen-Moderator Sebastian Sonntag den heutigen Sonntagsgast Christian Bednarek. Wohl auch, weil Christian mal einen Podcast über Podcasts gemacht hat. Für den Sonntagmorgen auf der Couch empfiehlt Christian Geschichts-Podcasts - "die sind nicht zu aufregend, man kann mal weghören, aber man lernt trotzdem was". Und beim Spaziergang hört er den Podcast "Durch die Gegend", da gehen die Beteiligten nämlich selbst spazieren und "die Atmo stimmt".
Christians Podcast über Podcasts ist jetzt schon eine Zeit lang her, aber der Macher des umfangreichen Podcasts-Verzeichnisses "Hörsuppe" arbeitet gerade an der Podcast-Suchmaschine Fyyd, deshalb passt das mit dem "Meta-Podcaster" auf jeden Fall immer noch. Überhaupt gibt es wohl nur wenige Menschen in Deutschland, die sich mit dem Thema Podcast so gut auskennen wie Christian.
"Wir sollten weniger von Hype sprechen."
So bekannt der Begriff Podcast in Deutschland ist - seinen richtigen Durchbruch hatte das Format immer noch nicht. Dabei sind Podcasts sehr praktisch: Die passende Software lädt automatisch neue Folgen einer Audioreihe auf das gewünschte Abspielgerät. Und Gelegenheit zum Hören haben wir dank Smartphone inzwischen viele, sei es in der Bahn, im Auto, beim Kochen, im Wartezimmer oder sonst wo (auch wir bieten viele unserer Inhalte als Podcast an).
Immer wieder wird die These aufgeworfen, dass es jetzt aber wirklich rundgehe mit den Podcasts. Und die hat Moderator Sebastian Sonntag auch gleich Christian Bednarek präsentiert. Dessen Antwort: "Jedes Jahr geht es aufwärts mit Podcasts. Aber wir sollten weniger von einem Hype sprechen. Der weckt Erwartungen, die nicht zu erfüllen sind."
Podcasts werden durchsuchbar
Immerhin: Vom Jahr 2014 zum Jahr 2015 hat sich die Zahl der deutschen Podcast-Hörer fast verdoppelt. In absoluten Zahlen heißt das: 5 Prozent der 14- bis 29-Jährigen hörten 2015 laut ARD-/ZDF-Onlinestudie täglich Podcasts.
Vielleicht lösen Entwicklungen in Zukunft doch noch einen Podcast-Boom aus. "Sprachassistenten wie Alexa und Siri sind hervorragende Interfaces, um Podcasts zu konsumieren", sagt Christian Bednarek. Und wenn die automatische Verschriftlichung des gesprochenen Wortes zuverlässig funktionieren sollte, könnten Podcasts inhaltlich durchsucht werden, was bisher nicht möglich ist.