Stress ist immer schlecht, davon sind einige von uns möglicherweise überzeugt. Aber tatsächlich kann eine bestimmte Art von Stress auch das Gegenteil bewirken, uns munter machen und guttun.
Wie Stress sich anfühlt, erlebt jeder von uns unterschiedlich: Die eine ist sehr schnell von Gesprächen mit anderen Menschen überfordert, der nächste kommt überhaupt nicht mit Zahlen und Formularen zurecht und empfindet die Beschäftigung damit als extrem stressig.
Manche fühlen sich richtig wohl, wenn sie viele Termine und To-dos bewältigen und wegarbeiten könne, andere erleben eine unüberschaubare Menge an Tasks als paralysierend.
Stressempfinden lässt sich trainieren
Stress fühlt sich für verschiedene Menschen unterschiedlich an, aber dieses Empfinden ist nicht unveränderbar. Es besteht immer die Möglichkeit, Gelassenheit zu üben. Damit können wir erreichen, dass es uns in belastenden Situationen besser geht.
In dieser Folge von "Achtsam" sprechen Main Huong Nguyen und Diane Hielscher über die verschiedenen Aspekte von Stress. Sie stellen unter anderem das Yerkes-Dodson-Gesetz vor.
Distress fühlt sich belastend an
Dieses Gesetz besagt, dass sehr intensive, genauso wie sehr geringe Stimulation zu sogenanntem Distress führen kann, also negativem Stressempfinden. Das heißt, wenn wir uns langweilen oder wenn wir uns überfordert fühlen, dann geht es uns nicht gut.
Eustress - wenn Stress belebt
Eine sich nähernde Deadline kann auch stressen, aber oft hilft sie ebenso, aktiv zu werden. Wenn wir das Gefühl haben, der Lösung eines Problems näher zu kommen, weil wir daran arbeiten, dann kann sich das zufriedenstellend und belohnend anfühlen. Diese Art von Stress wird Eustress genannt. Wir fühlen uns belebt und können dann mit erhöhter Wachsamkeit, rationalem Denken und emotionaler Ausgeglichenheit unsere Aufgaben angehen.
Ihr habt Anregungen, Ideen, Themenwünsche? Dann schreibt uns gern unter achtsam@deutschlandfunknova.de
- Brand, S., Holsboer-Trachsler, E., Naranjo, J. R., & Schmidt, S. (2012). Influence of mindfulness practice on cortisol and sleep in long-term and short-term meditators. Neuropsychobiology, 65(3), 109-118.
- Crum, A. J., Salovey, P., & Achor, S. (2013). Rethinking stress: The role of mindsets in determining the stress response. Journal of Personality and Social Psychology, 104(4), 716–733.
- Crum, A. J., Santoro, E., Handley-Miner, I., Smith, E. N., Evans, K., Moraveji, N., ... & Salovey, P. (2023). Evaluation of the “rethink stress” mindset intervention: A metacognitive approach to changing mindsets. Journal of Experimental Psychology: General, 152(9), 2603.