Wie sich Frauen vor oder während der Menstruation fühlen, ist individuell verschieden. Um Beschwerden einzudämmen, ist die Zeit zwischen den Zyklen für menstruierende Menschen auch wichtig. In dieser Ab 21-Ausgabe erzählt eine Profi-Mountainbikerin, wie sie das Training an ihren Zyklus angepasst hat, und eine Expertin erklärt, warum zur Enttabuisierung der Periode ein gesellschaftliches Umdenken nötig ist.
Eisprung, Periode und die ständige Veränderung des Hormonhaushaltes: Menschen mit Uterus durchlaufen diesen Zyklus Monat für Monat – und sie wissen, wie sie sich vor der Menstruation oder auch währenddessen fühlen. Meist werden den anderen Tagen zwischen den Zyklen weniger Aufmerksamkeit geschenkt. Dabei könnte ein Bewusstsein dafür und ein achtsamer Umgang damit gegen Menstruationsbeschwerden helfen.
"Ich habe gelernt, dass ich in der ersten Zyklushälfte deutlich intensiver trainieren kann als in der zweiten"
Seit sie ihrem Zyklus angemessen trainiert, sei sie schneller geworden, sagt Theresia, die in der Mountainbike-Bundesliga fährt. Zudem wisse sie nun, wann sie härter trainieren kann und wann sie ihrem Körper auch mal Ruhephasen gönnen sollte, etwa weil ihre Periode kurz bevorsteht. Im Podcast erklärt Theresia, warum sie lange Zeit mit ihren Trainern nicht über ihre Menstruation sprechen konnte und wie sie nun ihr Leben ihrem Zyklus angepasst hat.
Warum wir die Menstruation tabuisieren
"Die Menstruation wird im Alltag häufig tabuisiert", sagt auch Lotte. Sie hat ihre Masterarbeit mit dem Titel "Zwischen Scham, Normalität und Tabu" über die Periode geschrieben. Dabei hat sie herausgefunden, dass viele der von ihr Befragten die Menstruation zwar als "total normal und natürlich" beschreiben, sie aber gleichzeitig auch als "etwas Negatives und als Tabu" wahrnehmen. Warum das so ist und was sich ändern muss, damit nicht nur Frauen zu einem gesünderen Umgang mit der Periode finden, erklärt Lotte im Podcast.
Wissenswertes zum Zyklus:
- Der menschliche Zyklus lässt sich grob in zwei Phasen aufteilen. Die Zeit vor dem Eisprung nennt sich Follikel-, die danach Lutealphase. Erstere beginnt mit dem ersten Periodentag. In dieser Phase steigt das Hormon-Level langsam an, im Eierstock bilden sich kleine Bläschen, die sogenannten Follikel. In einem Follikel wächst die Eizelle. In der Lutealphase bereitet sich der Körper auf eine mögliche Schwangerschaft vor, das Progesteron-Level steigt. Dieses Hormon lässt die Schleimhaut in der Gebärmutter wachsen und schafft Platz für eine Eizelle.
- Eine vorläufige internationale Befragung im Bereich der Sportwissenschaft legt nahe, dass die Corona-Pandemie unseren Zyklus verändern könnte. Derzeit werden die Ergebnisse der Studie allerdings noch geprüft. Laut Vorveröffentlichung gaben 53 Prozent von über 700 Befragten an, beispielsweise
Veränderungen bei der Länge des Zyklus bemerkt zu haben. Menschen, die mit der Pille verhüten, sollen von der "Pandemic Period" allerdings weniger betroffen sein. - Periodenschmerzen sind weit verbreitet: Im Jahr 2020 gab es zum Zeitpunkt der Erhebung der Allensbacher Markt- und Werbeträger-Analyse in der deutschsprachigen Bevölkerung ab 14 Jahren rund 2,42 Millionen Menschen, die in den drei Monaten zuvor rezeptfreie Mittel gegen Beschwerden kurz vor der Periode verwendet hatten.
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