Florian, 37 Jahre alt, hat BWL studiert, und ist Jung-Unternehmer. Auch wenn die FDP in vielerlei Hinsicht seine Interessen am besten vertritt, wählt er die Grünen. Weil ihm die Klimaziele noch wichtiger sind und er glaubt, dass es jetzt höchste Zeit ist, die Weichen für die Zukunft zu stellen. Unsere Reporterin Hanna Ender hat Florian und andere Wähler sowie Nichtwähler getroffen und gefragt, warum sie bei der Bundestagswahl welcher Partei ihre Stimme geben.
Von jemandem, der unter anderem in Cambridge BWL studiert hat und Unternehmer ist, erwartet man dem Klischee nach, dass er FDP wählt. Bei Florian ist das anderes. Er sagt, er kann sich besser mit der Energiepolitik der Grünen identifizieren, da sie die erneuerbaren Energien voranbringen wollen und aus seiner Sicht ein attraktives Wirtschaftsprogramm haben, das bei überzeugendem Konzept ein grünes Gründungskapital von 25.000 Euro verspricht. Florian findet, dass in klimapolitischer Hinsicht die Weichen für Zukunft jetzt gestellt werden müssen.
"Ich möchte nicht in 20 Jahren mit meinen Jungs im Biergarten sitzen und mir vorwerfen lassen: 'Papa, du warst in der Industrie. Ihr hättet was tun können und habt nichts gemacht! Und ihr wusstet es!'"
Ganz klar mit seiner Entscheidung, den Grünen seine Zweitstimme zu geben, ist Florian nicht. Für ihn fehlt es zum einen an charismatischem Führungspersonal, das die Inhalte der Grünen gut repräsentiert. Zum anderen hat er bei der Flüchtlingspolitik eine andere Haltung als die Grünen. Die tun sich nämlich sehr schwer damit, ausreisepflichtige Asylbewerber zurückzuführen. Florian findet aber, "dass wir auch kompromisslos sein sollten, wenn jemand das System ausnutzt."