Ein Semester war sie im koreanischen Ulsan: K-Pop erinnert Clara heute an ihre Vergangenheit. Im Land verbinden sich Hochgeschwindigkeitskultur und sozialer Respekt, sagt Hannes Mosler. Er lehrt Koreastudien.
Moderne, riesige und dazwischen kleine, ältere Gebäude – das abwechslungsreiche Stadtbild von Südkoreas Hauptstadt Seoul ist Clara besonders im Gedächtnis geblieben. Die Metropole war eine von vielen Sehenswürdigkeiten, die sie während ihres Auslandssemesters besucht hat.
Bei ihren Ausflügen ging es auch raus in die Natur zum Wandern: "Auf dem Festland von Südkorea ist es sehr bergig und es gibt viele Wälder, das war mir gar nicht so bewusst. Aber 70 Prozent des Landes ist mit Bergen bedeckt." sagt sie.
Eine besondere Mischung aus Tradition und Moderne
K-Pop-Bands wie BTS oder die südkoreanische Serie "Squid Game" sind heutzutage weltweit bekannt. Das Potential von Südkorea wird aber immer noch unterschätzt, meint Hannes Mosler. Er lehrt Koreastudien in Duisburg-Essen und hat selbst acht Jahre lang in Südkorea gelebt.
"Die Menschen sind sehr ehrgeizig, konkurrenzgetrieben. Aber auch facettenreich in der Emotionalität, es gibt eine ganz große Herzlichkeit und eine immense Kreativität."
Für ihn ist es die Mischung aus Tradition und Moderne, die die Kultur des Landes so einzigartig macht. So bekommt die Gesellschaft eine besondere Dynamik: das Interesse an zukunftsorientierten, digitalen Themen ist groß und gleichzeitig stehen auch Traditionen im Vordergrund.
Der Boom kam mit dem wirtschaftlichen Aufschwung
Den Boom rund um südkoreanische Kultur gibt es schon seit den 90er Jahren. Damals war das Land auf einem Höhepunkt seiner wirtschaftlichen Entwicklung und begann Kulturprodukte nach China, Taiwan, Südostasien und später auch nach Japan zu exportieren, so Koreaexperte Hannes Mosler.
Clara hat in ihrem Auslandssemester die vielen Facetten der südkoreanischen Kultur besser kennengelernt. Ganz vorne mit dabei: Karaoke! "Das gehört einfach dazu, Karaoke wird super viel gesungen", erinnert sie sich. Auch die südkoreanische Küche hat sie begeistert.
"Was mich fasziniert hat: Wie Koreaner neben einem sehr stressigen Arbeitsalltag und unter wirklich hohem Druck trotzdem noch schaffen, das Leben zu genießen."
Am Anfang hatte Clara noch Schwierigkeiten damit, bei ihren südkoreanischen Komiliton*innen Anschluss zu finden. Gegenüber Ausländer*innen hat sie die Einheimischen als eher zurückhaltend empfunden. Nach ihrem Aufenthalt weiß Clara aber: Sie möchte Südkorea aber auf jeden Fall nochmal besuchen.
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- Clara, hat ein Semester in Ulsan studiert. Sie will wieder nach Südkorea reisen.
- Hannes Mosler, lehrt Koreastudien