Ganz viel Windkraft kommt aus Mecklenburg-Vorpommern. Das ist gut für die Energiewende. Doch die Menschen in Meck-Pomm haben wenig davon. Der Strom ist dennoch teuer und sie leiden auch noch gesundheitlich unter den Windparks. Immerhin: Jetzt sollen sie Windparks mitkaufen dürfen.
In Mecklenburg-Vorpommern leben 1,4 Millionen Menschen, es ist also eher ein dünn besiedeltes Bundesland. Ein Übertragungsnetz braucht es dennoch für alle Regionen und Dörfer. Die Kosten dafür werden auf die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern umgelegt. Das treibt die Kosten pro Kopf in die Höhe.
Gesundheitsschäden durch Windparks
Deshalb ist das Bundesland zwar Windenergie-Erzeuger Nummer eins in Deutschland, aber die Menschen vor Ort haben wenig davon. Sie profitieren nicht durch geringe Strompreise. Außerdem müssen sie auch noch die vielen Windparks ertragen. "Dass es Gesundheitsschäden gibt, ist bekannt", sagt Silke Hasselmann, unsere Korrespondentin in Mecklenburg-Vorpommern. Die Rotorblätter machen sehr laute Geräusche und auch der Schattenwurf beeinträchtigt viele Menschen.
"Die Menschen haben nichts davon, dass die Energiewende direkt vor ihrer Tür stattfindet."
Die meisten Menschen haben sich an die Windparks gewöhnt - irgendwie. Aber jetzt sollen die Windparks größer und damit leistungsstärker werden. Statt 130 Meter sind Windkrafträder dann 200 Meter hoch oder noch höher. "Darauf haben die Leute jetzt keine Lust mehr", sagt Silke.
Die Landesregierung reagiert und will ein Bürgerbeteiligungsgesetz realisieren. Die Betreiber der Windparks müssten dann mindestens 20 Prozent der Anteile den betroffenen Bürgern zum Kauf anbieten. Damit diese zumindest finanziell von den Windparks profitieren können. Denn bislang verdienen an den Windkraft-Anlagen die Betreiber und die Landwirte, die ihre Flächen für die Parks vermieten.