Tausende Menschen, vor allem Studierende, protestieren im Juni 1989 auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking. Das Militär reagiert mit Gewalt. Die Welt ist geschockt – und in Staaten des ehemaligen Ostblocks kommt Angst auf, die "chinesische Lösung" könnte als Vorbild dienen.
Anfang Juni 1989: Das chinesische Militär räumt den Platz des Himmlischen Friedens in Peking. Seit Wochen haben hier Studenten und weitere Bürgerinnen für eine Veränderung des politischen Systems in China protestiert. Wenige Wochen zuvor war der parteiinterne Reformer Hu Yaobang gestorben, nicht nur Ikone der Studentenbewegung, sondern auch Hoffnungsträger für alle Chinesen, die eine liberale Reformpolitik wollen. Yaobangs Tod im April 1989 war der Auslöser der Proteste. Viele Studierende sind überzeugt: Ihr Idol wurde umgebracht.
Die Welt ist geschockt
Die Welt reagiert geschockt auf das Massaker in Peking. Es kommt zu politischen und wirtschaftlichen Sanktionen. Gleichzeitig protestieren Tausende in der ehemaligen DDR und in anderen Staaten des Ostblocks. Ihre große Angst: Die "chinesische Lösung" könnte als Vorbild für die Machthaber in ihren Heimatländern dienen.
Ihr hört in Eine Stunde History
- Die ehemalige China-Korrespondentin der ARD, Astrid Freyeisen, erinnert sich an die politische Situation nach den Ereignissen auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking.
- Der ehemalige Außenminister der DDR, Markus Meckel, gehörte 1989 zur Oppositionsbewegung, die Sorge hatte, dass sich auch in der DDR eine "chinesische Lösung" anbahnen könnte.
- Axel Dorloff ist für die ARD in China und erläutert, dass die Ereignisse von 1989 weder aufgearbeitet werden, noch Gegenstand öffentlicher Diskussionen sind.
- Deutschlandfunk-Nova-Geschichtsexperte Matthias von Hellfeld beschreibt die politische Lage Chinas in den Jahren vor den Studentenprotesten von 1989.
- Deutschlandfunk-Nova-Reporterin Veronika von Borries erinnert an die gewaltsame Räumung des Tiananmen-Platzes Anfang Juni 1989.