Markus Mauthe hat sich auf die Suche nach den letzten indigenen Völker der Welt gemacht. Mit Kamera im Gepäck. Und er ist fündig geworden.
(Fotos von ihm gibt es am Ende dieses Artikels.)
Die Liste der besuchten Völker und Orte ist lang geworden: Himba und San in Namibia, Intha und Padaung in Myanmar, Mursi und Dassanetch in Äthiopien sowie Tschuktschen in Russland.
Bei Letzteren hat der Fotograf und Umweltaktivist Markus Mauthe eines seiner intensivsten Erlebnisse gehabt. Direkt am Grenzgebiet Richtung USA, an der Beringsee.
"In dieser Region ziehen die Tschuktschen von einem Weidegrund zum anderen. Ihr Hab und Gut schnallen sie dafür auf Rentiere", erzählt Markus. Diese Migration konnte er beobachten. Ein Anblick, der ihn sehr beeindruckt hat. "Das hätte vor 5.000 Jahren sein können." So lange hat sich hier kaum etwas verändert.
"Die Anpassungsfähigkeit des Menschen an den Planeten ist großartig."
Drei Jahre ist Markus insgesamt durch die Welt gereist, hat 22 indigene Volksstämme aufgesucht und deren Leben dokumentiert. Daraus entstanden sind ein Bildband, eine Liveshow und der Film "An den Rändern der Welt". Damit will Markus das Leben der Völker zeigen, das vor allem von dem bedroht ist, was wir Zivilisation nennen.
"Man gibt ihnen keine faire Chance. Natürlich können sie am modernen Leben teilnehmen. Aber es muss ihre Wahl sein."
Omo-Tal in Äthiopien: Der Omo ist der Fluss, der der Region ihren Namen gibt. Früher trat er regelmäßig über die Ufer, was für den Ackerbau der Menschen dort wichtig ist. Doch seitdem vor ein paar Jahren ein riesiger Staudamm gebaut wurde, tritt der Omo nicht mehr über die Ufer. Die Menschen leiden unter Hunger, deswegen kommt die Welthungerhilfe. Eine kranke Logik.
"Deswegen sagen die Menschen dort: ‚Wir brauchen Eure Hilfe nicht, wir brauchen nur unseren Fluss‘“, erzählt Markus. Dabei gibt es auch die jüngere Generation, die sich von den modernen Möglichkeiten angezogen fühlt: "Sonnenbrille oder Handy sind cooler als mit dem Opa ums Lagerfeuer zu tanzen."
"Menschen wollen auf der ganzen Welt schön aussehen - aber die Schönheitsideale sind unterschiedlich!"
In Eine Stunde Talk erzählt Markus Mauthe von seinen Begegnungen, von Durchfall im Südsudan - und was er mit Angela Merkel bei einem Fotoshooting machen würde.
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