Der gemeine Steinmarder ist kein possierliches Tierchen. Er frisst sich nämlich tierisch gerne durch Autoschläuche und Kabel. Er kann einfach nicht anders.
Im April und Mai ist es wieder so weit: Die sogenannten Automarder rasten aus und zerstören - laut ADAC rund 160.000 Mal pro Jahr - Zündkabel, Gummidichtungen und Schläuche. Sie tun das aber nicht, um uns zu ärgern. Sie können einfach nicht anders.
Fremdes Tier im Revier
Schuld ist der Frühling. Oder besser gesagt die bevorstehende Paarungszeit der Steinmarder im Sommer. Nur der Steinmarder hat es auf Autos abgesehen. Im Frühjahr markieren die Männchen ihre Reviere und sind in dieser Zeit besonders aggressiv.
"Wenn die Marder in ihrem Revier die Duftmarkierung eines anderen Männchens riechen, flippen sie völlig aus und zerstören aus Wut alles, was ihnen zwischen die Zähne kommt."
Da Autos häufig ihren Standort wechseln, tragen sie die Duftmarkierung verschiedener Marder an sich. Das provoziert. Den Motorraum des Autos mag der Marder auch deshalb so sehr, weil er sich dort prima verstecken kann.
Um den Marder vom Auto fern zu halten, sind viele Mittel im Umlauf: Hundehaare, Mottenkugeln, WC-Steine. Selbst Ultraschall-Vergrämer. Doch all das hilft nicht, da sich Marder an üble Gerüche und Töne gewöhnen. Man muss, um den Schaden zu verhindern, dem Marder den Weg in den Motorraum versperren. Man kann das einfach mit einem Stück Maschendrahtzaun versuchen, das man flach unter das geparkte Auto legt.
"Marder laufen nämlich auf einem solchen Draht sehr ungern herum."
Es gibt außerdem spezielle Nachrüstsets der Autohersteller, allerdings nicht für alle Modelle. Oder man vertreibt den Marder mit einem Elektroschocker. Der wird an die Autobatterie angeschlossen und ist für das Tier ungefährlich - aber äußerst unangenehm.