Politiker üben Macht aus, um in ein bestimmtes Amt zu kommen oder um sich dort zu halten. Was macht diese Macht mit uns? Müssen gute Politiker mächtig sein? Können Machtpolitiker gut sein? Und wie können wir uns gegen sie zur Wehr setzen?
Mit solchen Fragen beschäftigt sich der Politologe und SPD-Wahlkampfmanager Frank Stauss, einer der Teilnehmer der Salongespräche in der "Komischen Oper Berlin" unter dem Motto : "Was machen mit der Macht? - Wirkung und Notwendigkeit von Machtausübung".
Wahlkampf ist ein Höllenritt
Frank Stauss hat die Wahlkämpfe mächtiger und weniger mächtiger Personen gemanagt, unter anderem die des ehemaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder und des Ersten Bürgermeisters von Hamburg, Olaf Scholz.
Er hasst sie und er liebt sie: die Personen, denen er so nahe kommt wie kaum ein anderer. Sein Buch "Höllenritt Wahlkampf" ist ein Bestseller, in dem er auch seine Wahlschlachten beschreibt, die kontroverse Erlebnisse mit sich bringen.
"Mich faszinierte zunächst mal an den Wahlkämpfen, dass so viele Menschen an einem Tag das Gleiche tun, nämlich in ein Wahllokal gehen und ihre Stimme abgeben."
Bei der Veranstaltung tauscht er sich mit der Philosophin Hilge Landweer von der Freien Universität Berlin aus. Sie forscht schon seit vielen Jahren über das Phänomen der Macht und auch über das der Demütigung, die durch Mächtige verursacht werde.
"Sie werden mir sicherlich zustimmen, dass kein Wahlkampf an dieser Macht vorbeikommt und das ganz wesentlich darauf beruht, die richtige Gefühlslage anzusprechen."
Die beiden analysieren auch Ausschnitte der bekannten US-Serie "House of Cards", die massenhaft mit Klischees aus dem Themenbereich "Macht" arbeitet.
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