Ali Smiths Roman "Winter" dreht sich um eine explosive Mischung von Menschen zum Weihnachtsfest. Und um eine Fremde, die Licht in die Dunkelheit bringt.
Als wäre der Winter nicht ohnehin schon hart genug, kommt dann auch noch Weihnachten. Arthurs Mutter Sophia erwartet ihn auf ihrem überdimensioniertem Alterssitz in Cornwall. Und nicht nur ihn leider – auch seine Freundin, die er gar nicht mehr hat, und seine Tante Iris, mit der die Mutter im Dauerclinch liegt. In Ermangelung einer Partnerin zahlt Art einer völlig Fremden Geld, damit die seine Freundin mimt, und bricht auf zum Familienfest. Oh, du Fröhliche…
"Augen zu und durch. Irgendwie. Lächeln. Essen. Quatsch reden. Und dann zurück auf Null. Das ist Arts Plan. Aber Art hat die Rechnung ohne seine Mutter gemacht. Die ist jetzt anders. Und er hat sie ohne Lux gemacht. Ein Mensch mit diesem Namen bringt Lichts ins Dunkel."
"Winter" heißt der zweite von insgesamt vier Jahreszeiten-Romanen der schottischen Schriftstellerin Ali Smith. "Winter" kann unabhängig vom "Herbst", "Frühling" und "Sommer" gelesen werden. Wer sich aber auf alle vier Teile einlassen will, wird auf schöne Verbindungen stoßen, verspricht unsere Rezensentin Lydia Herms.
Das Buch: "Winter" von Ali Smith | aus dem Englischen ins Deutsche übersetzt von Silvia Morawetz | Luchterhand Literaturverlag | 315 Seiten | gebundene Ausgabe (Hardcover): 22 Euro, E-Book: 17,99 Euro | Erschienen am 02.11.2020