In "Warum wir noch hier sind" erzählt Marlen Pelny von Gewalt gegen Mädchen und Frauen. Es geht um Trauer und Freundschaft – und um die Frage, wie wir weitermachen.
"Warum wir noch hier sind" ist der zweite Roman von der deutschen Autorin und Musikerin Marlen Pelny.
Die Großmutter ist die Erzählerin in dieser unfassbar traurigen Geschichte. Sie weiß nicht von Anfang an, was ihre erwachsene Enkelin, die sie regelmäßig besuchen kommt und deren Namen wir nicht erfahren, so sehr quält. Trotzdem kann sie helfen.
"Die Großmutter hilft der Trauernden mit ihrer Sicht auf die Dinge, die so sind, wie sie eben sind."
Die beste Freundin der Enkelin heißt Heide. Ihre Tochter Etty ist 14 Jahre alt, als sie ermordet wird. Von nun an unterliegt die Welt von Heide einer zweiten Zählzeit. Da, wo Ettys Leben endete, fängt für sie ein anderes Leben an.
"Das was war, das kann man nicht mehr beeinflussen. Egal, wie lange und verzweifelt man darauf 'herumdenkt'".
Was bleibt, sind Fotos und Erinnerungen. Und viele Fragen: Wie weiterleben? Wie jeden Tag aufstehen? Wie sich weiterhin in der Wohnung aufhalten, in der Etty ihr Zuhause hatte? Wie kann es gelingen, das Lachen von Etty, ihre frechen Antworten und ihre feinen Gesichtszüge zu erinnern, ohne zu zerbrechen?
Wie weitermachen? Das fragte sich auch die Enkelin. Sie findet eine Antwort: für Heide da sein. Etty und alles, was sie ausgemacht hat, nicht vergessen. Wachsam und wütend bleiben. So macht man weiter…
Das Buch: "Warum wir noch hier sind" von Marlen Pelny, erschienen bei Haymon, 224 Seiten, gebundene Ausgabe (Hardcover): 19,99 Euro, eBook: 15,99 Euro; ET: 05.09.2023